Zusammenfassung
Welche Schlußfolgerungen ergeben sich aus den Ergebnissen für die zukünftige Arbeitsforschung? Die unterschungsleitende Frage der individuellen Kombination von Tätigkeiten wird weiterhin relevant sein, da Flexibilisierung und Entgrenzung der Erwerbsarbeit die Lebensführung der Menschen auch in Zukunft unter Veränderungsdruck stellen. Die Frage der Verknüpfung und Vereinbarung von Lebensbereichen und Tätigkeiten dürfte mit diesen Prozessen noch bedeutsamer werden, sodaß die Schnittstellen zwischen Erwerbsarbeit und Engagement ein wichtiges Forschungsfeld bleiben. Dabei sollte grundsätzlich die Vielfalt freiwilliger Tätigkeiten, die z.B. auch im politischen Widerstand bestehen, bedacht werden. Nicht jede dieser Aktivitäten läßt sich mit dem Arbeitsbegriff fassen, und die Debatte um die Zukunft des Engagements sollte nicht von derjenigen um die Zukunft der Arbeit vereinnahmt werden (Evers 2000: 95).
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Literaturverzeichnis
Aus systemtheoretischer Perspektive bemißt sich diese an der Ausstattung der Personen mit Optionen. Eine dauerhaft ungleiche Ausstattung erfahrt ihre Zuspitzung in einer „kumulativen Exklusion von Personen aus immer mehr gesellschaftlichen Teilsystemen“ (Schimank 1999: 61).
Die Bedeutung dieser zuletzt genannten Ebene als zentralem Modus der Selbstdefinition und des Zugangs zur Gesellschaft läßt erahnen, welch gravierende Folgen ein Vorenthalten dieser Erfahrungen haben kann, und deutet insbesondere auf die Brisanz der Jugendarbeitslosigkeit hin.
Diese Aufgabe wird als die „neue soziale Frage“ bezeichnet, die darin besteht, die Ausgrenzung der nicht arbeitenden Menschen zu verhindern, während die „alte soziale Frage“ darin bestand, die Ausbeutung der (erwerbs)arbeitenden Menschen zu verhindern. Bei der neuen Frage stehe die Gesellschaft noch ganz am Anfang (Dettling 2000: 12).
Diese Kompetenzen werden gegenwärtig auch im Bereich des Freiwilligenmanagements (Schaaf-Derichs 1999) oder der Weiterbildungsforschung (Zurhorst 1999) diskutiert und hervorgehoben.
Auf besonderen Forschungsbedarf hinsichtlich der Flexibilisierungsfolgen für Frauen weisen Jurczyk/Voß (2000) hin. Aufgrund der für die bereits bestehenden Doppelbelastung in Familie und Beruf dürften die Flexibilisierungstrends eine weitere Stufe der Komplexität mit sich bringen, die auch für die Möglichkeit und Bereitschaft zu freiwilligem Engagement bedeutsam ist (vgl. Kapitel I. 2.4).
Hätte diese Frage im Vordergrund gestanden, wäre die tiefenhermeneutische Auswertung des Datenmaterials angemessen und notwendig gewesen.
Dies ist sicherlich nicht in allen Fällen, bspw. bei den sich als oppositionell verstehenden Gruppen, zutreffend. Im Sinne eines Bewußtseinswandels in Richtung einer bürgerschaftlichen Kultur erscheint die Forderung jedoch durchaus angemessen.
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Schumacher, U. (2003). Resümee und Ausblick. In: Lohn und Sinn. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10685-2_5
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