Zusammenfassung
Der Begriff performance ist eine zentrale Vokabel in der internationalen Diskussion um Staats- und Verwaltungsmodernisierung. Der Begriff taucht in nahezu allen Konzepten des public management auf, vor allem im Zusammenhang mit der Messung, Bewertung und Verbesserung von individuellen oder Organisations-Leistungen. Die Bedeutung dieses Begriffs variiert allerdings beträchtlich in Wissenschaft und Praxis; teilweise kann ein regelrechter „Begriffswirrwarr“ beobachtet werden (vgl. z.B. die ironische Kritik von Talbot 2000: 64, der außerdem darauf verweist, dass eine weitere Begriffsvariante im Englischen auch [Theater- usw.] Aufführung meint). Einerseits wird von performance gesprochen, wenn es um den Prozess der Transformation von Inputs in Outputs geht, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Andererseits ist mit performance ein bestimmtes Resultat gemeint, in der Regel ausgedrückt als Relation zwischen Input und Output und/oder zwischen Output und outcome. In diesem Sinne kann performance mit Effizienz (Verhältnis von Input zu Output) oder mit Effektivität (Verhältnis von Output und outcome) gleichgesetzt werden. Schließlich bezeichnet performance aber auch ein Soll-Ist-Verhältnis, z.B. zwischen angestrebtem und realisiertem Input, Output oder outcome. Wie man sieht, ist das Begriffsverständnis alles andere als klar und einheitlich. Zusammenfassend kann man jedoch festhalten, dass im public-management-Diskurs mit performance ein ergebnis- und/oder wirkungsbezogener Leistungsimpuls in einer Organisation bzw. auch im Hinblick auf ein Organisationsmitglied gemeint ist.
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Reichard, C. (2004). Ansätze zu Performance Measurement in deutschen Kommunen — eine Bewertung ihres Entwicklungsstandes und ihrer Wirksamkeit. In: Kuhlmann, S., Bogumil, J., Wollmann, H. (eds) Leistungsmessung und -vergleich in Politik und Verwaltung. Stadtforschung aktuell, vol 96. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10652-4_20
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