Zusammenfassung
Eine Evaluation von Organisations- und Entscheidungsstrukturen kann sich auf formale Aspekte konzentrieren, indem Hierarchien, Ordnungs- und Regelsysteme, Entscheidungsbefugnisse und Koordinationsformen in den Blick gerückt und ihre Funktionalität im Hinblick auf die zu erreichenden Organisationsziele untersucht werden. Dies setzt voraus, dass Ziele eindeutig und möglichst quantifiziert definiert werden und es Vergleichsmaßstäbe für ihre bessere oder schlechtere Erreichbarkeit gibt. Beispielsweise könnte als Ziel einer Universität ein möglichst großer Forschungsoutput in Form wissenschaftlicher Publikationen definiert werden. Dann wäre zu untersuchen, ob dieses Ziel beispielsweise besser mit dezentralen oder mit zentralen Organisationsformen erreicht werden kann. Ein solcher Ansatz unterstellt, dass Akteurinnen und Akteure in Organisationen tatsächlich so handeln, wie es die Strukturen vorsehen, dass sie bessere Forschungsleistungen erbringen, weil sie in der einen oder anderen Weise organisiert sind. Ihre Interessen, ihre Motivation, ihre Deutungsschemata und die Einflusssysteme, die ihr Handeln auch bestimmen, bleiben dabei unberücksichtigt. In der Organisationstheorie ist diese verengte funktionalistische Sichtweise seit einigen Jahren erheblicher Kritik ausgesetzt und die ifu bietet ein gutes Beispiel für die Begrenztheit dieses Ansatzes. Im Mittelpunkt des nachfolgenden Evaluationsberichts steht daher neben der Untersuchung der formalen Gestaltungselemente die interpretative Analyse der Konstituierung einer neuartigen Organisation, die auch die vorgenannten Kontextfaktoren in den Blick nimmt.
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Literatur
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Hanft, A., Müskens, I. (2002). Organisations- und Entscheidungsstrukturen der ifu . In: Metz-Göckel, S. (eds) Lehren und Lernen an der Internationalen Frauenuniversität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10642-5_7
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