Zusammenfassung
Im Jahre 1969, das ist die früheste Angabe, die ich auftreiben konnte, wurden im ganzen Kanton Zürich knapp eine Million Franken für “Unterrichtshilfen”, sie werden auch als “Stütz- und Fördermassnahmen” bezeichnet, aufgewendet. Im Jahre 1973 waren es bereits dreieinhalb Millionen. Dieser Betrag stieg (ab 1973 liegen jährliche Angaben vor) bis 1983 fast linear auf 12 Millionen Franken an. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der Volksschüler zurück, von 129’500 Schülern im Jahr 1973 auf 108’800 Schüler im Jahr 1983. Diese Kosten fielen an für Massnahmen wie logopädische Behandlung, Legasthenietherapie, Dyskalkulietherapie, psychomotorische Therapie, Psychotherapie, Rhythmik, Maltherapie, Wahrnehmungstherapie, Musiktherapie, Nachhilfe, Aufgabenhilfe und Deutschkurse für fremdsprachige Schüler.
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Literatur
Es sind Zusammenschlüsse kleinerer Gemeinden, zum Zwecke der Schulung der Oberstufenkinder.
Nur längerdauernde Beratungen; über die anderen, die im Rahmen der Abklärung durch den Schulpsychologen erfolgen, wird nicht Buch geführt.
Siehe Fussnote 2.
Die logopädische Behandlung erfolgt oft im Kindergarten, diese Zahlen sind hier nicht inbegriffen.
Kantonale Richtlinien raten davon ab.
Zur Auswahl vgl. am Schluss dieses Kapitels.
Nämlich aus der Eidgenössischen Volkszählung von 1980 und den statistischen Mitteilungen des Kantons Zürich 1984.
Die Variable ist zu unspezifisch, wenn man die Schichtzugehörigkeit nicht auch noch in Betracht ziehen kann; dafiir aber fehlten die Angaben auf Individualniveau.
Beide Masse haben ihre Schwäche, das ist mit ein Grund für die Verwendung zweier Masse. Das erste Mass wird verzerrt durch Verschiebungen in der Einwohnerzahl und -struktur, etwa durch ein Ansteigen der Anzahl jüngerer Kinder oder durch die allmähliche Überalterung einer Gemeinde. Das zweite Mass hat den Nachteil, dass es sich nicht für jede Primarschulgemeinde berechnen lässt, weil kleinere Gemeinden meist in Oberstufenschulgemeinden zusammengeschlossen sind; die Angaben liegen dann nur noch für diese grösseren Gebilde vor.
Es zeigte sich im übrigen auch kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Rate therapeutischer Massnahmen und der Leistungsfähigkeit der Schüler, was den Oberstufenübertritt betraf. Die Pearson-Korrelationen betrugen.07 (N=152/n.s.) für den Zusammenhang zur Mittelschülerrate und.12 (N=55/n.s.) für den Zusammenhang zur Rate von Mittel-und Sekundarschülern vs. Real-und Oberschülern. Dass für die Errechntmg eines Bedarfs nach therapeutischen Massnahmen nicht direkt die Masse der Leistungsfähigkeit benutzt wurden, hat den Grund, dass dieser Zusammenhang schwer zu interpretieren ist. Ein positiver Zusammenhang bzw. ein nicht vorhandener negativer könnte ja auch bereits als Effekt therapeutischer Massnahmen beurteilt werden.
Darauf wies das Diagramm, wie es für alle bivariaten Zusammenhänge angefertigt wurde. Der Unterschied der Varianzen blieb auch dann signifikant, wenn der Index der Stütz-und Fördermassnahmen in einer Art transformiert wurde, dass für grössere Gemeinden nur noch die Prozentschritte der kleinsten Gemeinden möglich wurden. F-Wert, für den Test auf Varianzunterschiede bei der transformierten Variable: 3,36; DF=53,7; p=.000; t-Wert, für den Test auf Mittelwertsunterschiede: -0.20. p=.84.
Pearson-Korrelation.02 (N = 153/ n.s.).
Pearson-Korrelation.17 (N = 153/p =.02).
Pearson-Korrelation genau.00 (N = 154/n.s.).
Pearson-Korrelation.28 (N = 154/p =.00).
Pearson-Korrelation -.19 (N = 154/p =.01).
Pearson-Korrelation.58 (N = 152/p =.00; partielle Korrelation 3. Ordnung nach Kontrolle soziostruktureller Merkmale.44 (N = 152/p =.00).
Partielle Korrelation nach Kontrolle des Angebotes.17 (N = 152/p <.02).
Faktisch schwankte der Index der ausgewählten “mittleren” Gemeinden zwischen 11,4 und 12,2.
Das heisst: die einem minimalen chi2-Wert für den Abstand des individuellen Profils der Merkmale vom Durchschschnittsprofl der Gruppe aufwiesen.
Das bessere Abschneiden von Industriegemeinden als von Agrargemeinden bezüglich Schülerqualität muss wohl auf den höheren Tertiäranteil der Industriegemeinden zurückgeführt werden (vgl. Tabelle 1 im Anhang 6.2).
Er nimmt dabei Bezug auf Bourdieu und Passeron.
Und natürlich ist es auch ein Glaube an die selbsterschaffene “soziologische” Welt, die man sich als sozial geschichtete konstruiert hat und der man sich nun nur noch so nähern kann.
Das führt dann Gelb und Mizokawa (1983) zum Schluss, dass es sich um eine “middle class disease” handle. Dieser Schluss ist allerdings zweifach problematisch: Einmal, weil wiederum auf “wirkliche” Abweichung geschlossen wird, zum zweiten, weil von Befunden auf Staatsebene vorbehaltslos auf die individuelle Ebene geschlossen wird. Vorbehalte gegenüber einem solchen Schluss (bei dem es sich um einen ökologischen Fehlschluss handeln könnte) gelten auch für Befunde auf Gemeindeebene, um zu meiner Analyse zurückzukommen. Ich habe diesen Schluss denn in meiner Analyse auch vermieden; ich habe stets von einem besonderen Bedarf der Gemeinde gesprochen, der sich aus ihrer Schülerzusammensetzung ergeben könnte.
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Bühler-Niederberger, D. (1991). Abweichungsraten: Statistischer Einstieg ins Thema. In: Legasthenie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10635-7_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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