Zusammenfassung
In diesem Beitrag fragen wir danach, welche Institutionen Lebensläufe von Putzfrauen strukturieren, welche Motive zum Eintritt und was zum Verbleib im informellen Arbeitsmarkt Privathaushalt führt. Wir gehen dabei so vor, dass zuerst das Ausmaß der Erwerbsarbeit im Privathaushalt — soweit bekannt — kurz skizziert wird. Dann werden wir unsere These, dass die Aufnahme einer informellen Putztätigkeit eine individuelle Problemlösungsstrategie zur Existenzsicherung darstellt, erläutern und anhand zweier empirischer Fälle — zwei deutsche Putzfrauen bzw. Haushaltsarbeiterinnen2 — exemplarisch und quasi explorativ diskutieren.
Einige der hier vorgestellten Gedanken wurden in einem anderen Zusammenhang mit Martin Kohli diskutiert, dem wir wichtige Anregungen verdanken. Weitere wertvolle Anregungen und kritische Kommentare verdanken wir Betina Hollstein und Tanja Smolenski.
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Gather, C., Meißner, H. (2002). „Rente krieg’ ich eigentlich keine.“. In: Burkart, G., Wolf, J. (eds) Lebenszeiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10626-5_18
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