Zusammenfassung
Der Naturschutz in Deutschland befindet sich seit einigen Jahren in einer Kommunikations- und Akzeptanzkrise (BfN 1998, Grewer et al. 2000, Stoll 1999, Stoll-Kleemann 2001). Das lässt sich an verschiedenen Phänomenen ablesen: Die Ausweisung neuer Großschutzgebiete trifft auf teilweise erbitterten — wie manche Protagonisten des Naturschutzes meinen: häufig völlig irrationalen — Widerstand in der betroffenen Bevölkerung. Auf politischbehördlicher Ebene fällt es, so zumindest legen es die Erfahrungsberichte der Beteiligten nahe, zunehmend schwer, das Politikfeld gegen andere Interessen und Zuständigkeiten „durchzubringen“, in den Medien (und natürlich auch im nachbarschaftlichen Gespräch) häufen sich Stimmen, die „die Naturschützer“ für weltfremde „Spinner“, wenn nicht gar für abgefeimte Fortschrittsverhinderer halten. Die Abwehr einer vermeintlichen „Oko-Diktatur“ orts- und milieufremder Naturschützer gehört zum Standardinventar von konkreten Auseinandersetzungen. Der Schutz irgendeiner „lächerlichen“ Art gehe ihnen vor der Sicherung von Arbeitsplätzen oder dem dringend notwendigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.
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Reusswig, F. (2002). Lebensstile und Naturorientierungen. Gesellschaftliche Naturbilder und Einstellungen zum Naturschutz. In: Rink, D. (eds) Lebensstile und Nachhaltigkeit. Reihe „Soziologie und Ökologie“, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10620-3_8
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