Zusammenfassung
Das wachsende Interesse an Lebensstilen als neuem Paradigma einer gesellschaftlichen Segmentierung ist Ausdruck einer zunehmenden Unsicherheit bei der Definition gesellschaftlicher Schichten durch die Verwendung von Statusmerkmalen.Das Einbeziehen von Lebensstilmerkmalen (in die Definition) bewirkt jedoch bisher eher eine zusätzliche Unübersichtlichkeit. Es besteht Unklarheit über die einzubeziehenden Lebenstilmerkmale. Welche Elemente eines Lebensstiles muß man, welche kann man zur Definition gesellschaftlicher Schichten heranziehen? Wie ordnet man Lebensstilmerkmale den herkömmlichen Statusmerkmalen zu? Muß eine auf Lebensstile basierende Definition gesellschaftlicher Segmentierung die Segmente weiterhin hierarchischvertikal ausrichten? Ist nicht gesellschaftliche Segmentierung von Grund auf ökonomisch determiniert? Schulze (1992a, S. 138–141) meint dazu zum Beispiel, daß in unserer kompetitiven Gesellschaft vor allem die ökonomische Lage soziale Gruppenzugehörigkeit bestimmt und nur in Folge dieser Gruppenzugehörigkeit Lebensstile ausgebildet werden.
Eine Fellowship der Johns Hopkins University Baltimore, ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und eine Scholarship des German Marshall Funds ermöglichten die notwendigen Forschungsaufenthalte in den USA. Ich danke diesen Einrichtungen für ihre Unterstützung.
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Literatur
Diese drei kulturellen Lebensstiltypologien sind ausgewählt worden, weil man sie miteinander vergleichen kann. Schutzes alltagsästhetische Schemata (1993, S. 162–167) und Milieus (1993, S. 277–333) kann man nicht berücksichtigen, weil ihre Konstruktion auf dem gesamten alltagsästhetischen Erlebnisraum und nicht nur vornehmlich auf dem Besuch kultureller Einrichtungen beruht.
Ein noch darunter positioniertes “Folklore”-Publikum (quasi-folk low taste public) erwähnt er nur kurz, weil es allein historisch interessant ist. Es ist heute empirisch nicht mehr nachweisbar und wird deshalb hier nicht berücksichtigt.
Eine umfangreichere Bewertung und Interpretation sowie eine graphische Umsetzung der Ergebnisse gibt Kirchberg (1992).
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Kirchberg, V. (1994). Kulturkonsum als Merkmal von Lebensstilen. In: Dangschat, J.S., Blasius, J. (eds) Lebensstile in den Städten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10618-0_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10618-0_18
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-10619-7
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