Zusammenfassung
Um eine Zustimmung für politische Ziele zu erreichen, setzen die Politiker heute fast ausschließlich auf eine massenmediale Form der Kommunikation. Dieser Modernisierungsprozess der Politikvermittlung in der repräsentativen Parteiendemokratie hängt vor allem damit zusammen, dass die politischen Loyalitäten und ideologischen Bindungen erodieren. Politikformulierung setzt auf eine Mischung aus Aufmerksamkeit erzeugenden Nachrichtenwerten, persönlichen Prominenzfaktoren von Politikern und einfachen Botschaften.
„Die enormen Mengen politischer Bits und Bytes dienen häufig nur einem Ziel: Marketing im Megabyte-Format.“1
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Anmerkungen
Christoph Bieber: Polit-Marketing mit Megabytes. Online-Wahlkampf und virtuelle Parteizentralen, in: Christiane Heibach/Stefan Bollmann (Hg.): Kursbuch Internet. Mannheim: Bollmann-Verlag 1996, S. 148–155, hier S. 148.
Der Wahlforscher James S. Fishkin von der Universität Austin prognostizierte schon 1997 mehr Chancen für demokratische Teilhabe, „vorausgesetzt, es gelinge, im Internet eine Art Kommunikation von Angesicht zu Angesicht herzustellen“. Und der ehemalige Direktor des Public Broadcast Service in New York Lawrence Grossmann glaubte im gleichen Jahr, „dass der Graben zwischen Politik und Bürgern durch das Internet kleiner (...) wird.“, in: Michael Hanfeld: Das elektronische Volk, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Februar 1997, S. 33.
Michael Kunze: Das Netz, der Müll und der Tod, in: ct 9/1995, S. 146.
Alle Websites sind über die Internetauftritte der Bundesparteien erreichbar: www.cdu.de, www.spd.de, www.gruene.de, www.pds-online.de, www.fdp.de.
Beispiele waren/sind der „virtuelle Parteitag 2000“ des baden-württtembergischen Landesverbandes (www.virtueller-parteitag.de) der Grünen oder der virtuelle Ortsverein der Sozialdemokraten (www.vov.de).
Stefan Marschall: Parteien und Internet — Auf dem Weg zu internet-basierten Mitgliederparteien?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 10/2001, S. 38–46, hier S. 41.
Vgl. ebd.
Diese werden flankiert durch die Parteiseiten und zunehmend auch durch Unterstützergruppen mit eigenen Web-Sites.
Die URL existierte zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels nicht mehr.
Zu lesen am 12. Mai 2000 auf der Webseite www.nrwbrauchttempo.de.
Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels gab es unter der URL kein aktuelles Online-Angebot.
Dr. André Brie in einem Interview mit dem Verfasser dieses Artikels, als O-Ton gesendet in einem Beitrag für das F.A.Z. Business-Radio am 16. Oktober 2001.
Wie etwa der Landesverbände oder der Fraktionen.
Zu lesen am 18. Oktober 2001 auf der Webseite von Frank Steffel (www.frank-steffel.de).
Gefunden auf der Online-Wählerinitiative „Pro Wowereit“ (www.pro-wowereit.de/index2. html).
Hier sei erneut auf die Web-Sites der Landes- oder Bundesparteien sowie der Fraktionen hingewiesen, aber auch auf flankierende Portale wie z.B. „Wahlfakten.de“ (www.wahlfakten.de) der Bundes-CDU oder „Nichtregierungsfähig.de“ (www.nichtregierungsfahig.de) der Bundes-SPD (Stand: Dezember 2001).
Vgl. dazu IP/RTL Group (Hg.): Internet 2001-European Key Facts. Köln 2001 und diverse Veröffentlichungen des Online-Researchers Jupiter MMXI.
Michael Donnermeyer, Kampa-Chef der SPD und auch zuständig für die .Kandidaten-Webseite www.klaus-wowereit.de bringt es auf den Punkt: „Jede Seite, die nicht in kurzen Abständen geändert wird, ist eine tote Seite.“ in: Wähler im Netz, Der Spiegel 52/2000, S. 48–51, hier S. 50.
Wie etwa das auf der Wahlkampf-Webseite von Gregor Gysi abgedruckte Konsolidierungsprogramm der PDS zur Berliner Haushaltskrise, www.take-it-gysi.de/berlin2001-konsolidierung.htm.
Vgl. Till Westermayer: Chancen und Risiken elektronischer Demokratie in Deutschland, Beitrag zum Studentenwettbewerb „Deutsche Staatlichkeit im Zeitalter der Globalisierung“, Gundelfingen 1998 (Selbstverlag).
Wie auch Partei-Portale.
Wobei hier klar festgehalten wird, dass Einträge mit rassistischem oder sexistischem Inhalt ohne Frage aus Foren und Chats gestrichen werden müssen. Dies ist hier aber nicht gemeint.
Christoph Bieber: Stellenwert von online-Diskussionsforen für digitale Politik-Prozesse, Kurzreferat zum Kongress „Internet — eine Chance für die Demokratie“, Berlin, 3. Mai 2001, S. 5.
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Wachter, F. (2002). Kandidaten-Websites: Politiker als virtuelle Popstars?. In: Siedschlag, A., Bilgeri, A., Lamatsch, D. (eds) Kursbuch Internet und Politik. Kursbuch Internet und Politik, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10601-2_2
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