Zusammenfassung
Die erste Demokratie der Weltgeschichte wurde in einer Face-to-Face-Society verwirklicht, dem griechischen Stadtstaat Athen. Schritt für Schritt wurde die Demokratie über einen Zeitraum von einem halben Jahrhundert entwickelt und schließlich in einer Konsequenz umgesetzt, die für moderne Maßstäbe unvorstellbar ist und in dieser Form nie wieder erreicht wurde. Das Volk (griechisch: demos) war nicht nur nominell Inhaber der Entscheidungsgewalt, sondern herrschte (griechisch: kratein) tatsächlich selbst: Die Bürger Athens versammelten sich in der Ekklesia, der athenischen Volksversammlung,1 und allein die Beschlüsse der Ekklesia waren es, die Gesetzeskraft beanspruchen konnten.
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Anmerkungen
Die zentrale Position der athenischen Volksversammlung betont Karl-Wilhelm Welwei: Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert. Darmstadt: Primus 1999; für einen Vergleich zwischen der athenischen Demokratie und modernen Formen der Demokratie siehe auch Josiah Ober: Mass and Elite in Democratic Athens. Rhetoric, Ideology, and the Power of the People. Princeton, NJ: Princeton University Press 1989, S. 3–11.
Zu den Einschränkungen bei bestimmten Ämtern siehe unten.
Zur Bedeutung des Prinzips der Kollegialität in antiken Gemeinwesen siehe Maria H. Dettenhofer: Die Konkurrenz zwischen res publica und domus Augusta. Herrschaft und Widerstand im augusteischen Principat. Stuttgart: Steiner 2000, S. 22 mit Anmerkung 50.
Aristoteles, Politika, 1317b.
Dazu Christian Meier: Bürger-Identität und Demokratie, in: Christian Meier/Paul Veyne: Kannten die Griechen die Demokratie? Berlin: Wagenbach 1988, S. 47–89.
Ausführliche und systematische Beschreibung der Ekklesia bei Jochen Bleicken: Die athenische Demokratie. 2. Aufl. Paderborn u.a.: Schöningh 1994, S. 161–183.
Dazu und zu gängigen Manipulationspraktiken Jochen Bleicken: Die athenische Demokratie (Anmerkung 6), S. 169–170; Josiah Ober: Political Dissent in Democratic Athens. Intellectual Critics of Popular Rule: Princeton, NJ: Princeton University Press 1998.
Josiah Ober, Mass and Elite in Democratic Athens (Anmerkung 1), S. 132–138.
Siehe dazu auch Aristophanes, Ekklesiazusai, Verse 290–310.
Jochen Bleicken, Die athenische Demokratie (Anmerkung 6), S. 201–203.
Aristoteles, Athenaion Politeia, 7,4.
Jochen Bleicken, Die athenische Demokratie (Anmerkung 6), S. 241.
Thukydides, Geschichte des Peloponnesischen Krieges, 2,65,9; Plutarch, Perikles 16,3. Zu Perikles vgl. Wolfgang Will: Perikles. Reinbek: Kohlhammer 1995.
Dazu Kurt Raaflaub: Den Olympier herausfordern? Prozesse im Umkreis des Perikles, in: Leonhard Burckhardt/Jürgen von Ungern-Sternberg: Große Prozesse im antiken Athen. München: C.H. Beck 2000, S. 96–113.
Zur Finanzierung der Demokratie siehe Plutarch, Perikles 12; Loren J. Samons: Empire of the Owl. Athenian Imperial Finance. Stuttgart: Steiner 2000; Jochen Bleicken, Die athenische Demokratie (Anmerkung 6), S. 246–264; zum Delisch-Attischen Seebund siehe Wolfgang Schuller: Die Herrschaft der Athener im Ersten Attischen Seebund, Berlin/New York: De Gruyter 1974.
Siehe beispielsweise Platon, Politeia, 565a.
Jochen Bleicken, Die athenische Demokratie (Anmerkung 6), S. 162.
Siehe dazu die kritischen Bemerkungen des zeitgenössischen Komödiendichters Aristophanes in dem 392/391 v. Chr. aufgeführten Stück Ekklesiazusai, Verse 182–188.
Platon, Politeia, 565a.
Aristophanes, Lysistrate, Verse 508–520.
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Dettenhofer, M.H. (2001). Eine neue Chance für die Basisdemokratie?. In: Elektronische Demokratie und virtuelles Regieren. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10600-5_9
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