Zusammenfassung
Die Analyse der vier Gesundheitssysteme erfolgt aus einer institutionentheoretischen Perspektive, bei der die zentrale Frage lautet, in welcher Form Institutionen Einfluss auf soziales Handeln haben. Dabei wird insbesondere dem Institutionenansatz von M. Rainer Lepsius gefolgt,11 Aktuelle institutionentheoretische Ansätze lassen sich in historische Institutionenansätze, soziologische Institutionentheorien und Rational-ChoiceAnsätze unterteilen.12 Fritz W. Scharpf (2000) argumentiert allerdings, dass es sich bei dem historischen Ansatz nicht um eine eigenständige Theorie handle, bei der der Anspruch besteht, den Einfluss von Institutionen auf das Handeln von Akteuren zu erklären, sondern der Blick vielmehr auf die pfadabhängige Entstehung und Entwicklung institutioneller Arrangements gerichtet sei.13 Der soziologische Institutionenansatz, und in diesen Rahmen ist der Beitrag von Lepsius einzuordnen, lege einen Schwerpunkt auf die Wahrnehmungen und damit auch auf die Orientierungsmöglichkeiten, die durch Institutionen vermittelt werden und die einen strukturierenden Einfluss auf das Handeln von Individuen ausüben.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. Lepsius 1995b, 1997a; Wendt 1998.
Vgl. March und Olsen 1989; Hall und Taylor 1996; Thelen 1999; Scharpf 2000.
Vgl. Steinmo und Thelen 1992; Pierson 1997; Thelen 1999; Scharpf 2000.
Vgl. Hall und Taylor 1996; Scharpf 2000.
Der Begriff,Leitidee` wurde von Maurice Hauriou bereits 1925 verwendet (vgl. 11auriou 1965).
Vgl. North 1990; Hall und Taylor 1996; Scharpf 2000.
Zitiert nach Scharpf 2000: 5.
Vgl. unter anderem March und Olsen 1989; l’owell und DiMaggio 1991; Scott 1995; Immergut 1998.
Vgl. Dierkes und Zapf 1994.
Die in der deutschen Sozialpolitiklehre gebräuchliche Begriffe,Fürsorge`,,Versicherung` und,Versorgung` (vgl. Quante 1957) werden hier folglich nicht als rein formale Organisationspnnzipien sozialpolitischer Leistungen gesehen (vgl. Kohl 1993), sondem im Sinne von Lepsius als Rationalitätskntenen mit einer handlungsleitenden Funktion.
Vgl. Kohl 1999a.
Vgl. Barr 1992.
Vgl. Göhler 1994, 1997.
Vgl. Fuchs 1999.
Vgl. Scott 1994, 1995. Diese kognitiven Elemente machen nach Scott das Neue am New Institutionalism` aus: „As DiMaggio and Powell (1991) correctly observe, the focus on the cognitive dimension of institutions Sichtweiseis the major distinguished feature of the new institutionalism within sociology“ (Scott 1995: 40). In dieser Hinsicht stimmt Lepsius mit neoinstitutionalistischen Ansätzen überein. Allerdings weisen einige der neoinstitutionalistischen Ansätze im Gegensatz zum Lepsius-Ansatz die Bedeutung von Werten zurück: „Not norms and values but taken-for-granted scripts, rules, and classifications are the stuff of which institutions are made” (DiMaggio und Powell 1991: 15 ).
Vgl. auch March und Olsen 1994.
Vgl. DiMaggio und Powell 1991.
Nach Rehberg (1994: 72, Fußnote 28) enthalten Webers,Soziologische Grundbegriffe` eine implizite Institutionentheorie.
Vgl. lepperson 1991.
Vgl. Olsen 1995.
Vgl. Weber 1988/1920; Lepsius 1990, 1995b.
Vgl. Scott 1991.
Vgl. Lepsius 1995b.
Vgl. Lessenich 2000.
Vgl. Lepsius 1990.
Vgl. Kaufmann 1994; Alber 2002.
Vgl. Eisenstadt 2001.
Vgl. Lepsius 1994b, 1995e.
Vgl. Weinert 1997.
Vgl. Hockerts 1998.
Vgl. auch Flora 1982; Rieger 1992.
Vgl. Lepsius 1990.
Vgl. Immergut 1992; Döhler 1997. as Vgl. Lepsius 1995a.
Vgl. Nedelmann 1997. nalstaatlichen Ebene auf die — kaum kontrollierbare — internationalen Ebene einer EU- oder Weltwirtschaft verlagert wird (vgl. Kaufmann 1997 ).
Vgl. Kohl 1985; OECD 2001; Alber 2002.
Vgl. Kaufmann 1997; Glennerster 1999.
Vgl. Rieger 1999.
Vgl. Rieger und Leib fried 1998.
Vgl. Weinert 1997.
Vgl. Schluchter 1996.
Diese These vertritt auch Leisering (1999), wenn er den Sozialstaat als,Motor und Medium von Individualisierung` und daher als einen Teil der Moderne bezeichnet. Sozialstaat und Individualisierung stehen danach in einem Ermöglichungsverhältnis und bilden keinesfalls einen Gegensatz.
Vgl. Schluchter 1996.
Vgl. Lepsius 1990, 1996a.
Vgl. Kaufmann 1997.
Vgl. Kaufmann 1997.
Vgl. l.epsius 1994a.
Der Sozialstaat wird dabei in den Dienst einer Zwangshomogenisierung der Gesellschaft gestellt (vgl. Hockerts 1998).
Vgl. Hockerts 1998.
Vgl. Lepsius 1996.
Vgl. Leisering 1999.
Vgl. Süß 1998.
Vgl. zu diesem Thema von der Schulenburg 1990; Nullmeier und Vobruba 1995.
Vgl. Süß 1998; Leíscring 1999.
Vgl. Parsons 1951; Gerhardt 1989, 1991.
Vgl. Nullmeier und Vobruba 1995.
Vgl. Fuchs 1999.
Vgl. Ritter 1998.
Vgl. Offe 1990.
Vgl. von der Schulenburg 1990.
Vgl. Sachße 1990; Schwinn 2001.
Vgl. Dahrendorf 1996; Christoffersen 1997.
Vgl. Parsons 1951; Gerhardt 1989, 1991.
Vgl. Süß 1998.
Vgl. Lamping et al. 2000.
Vgl. Weber 1988/1920; Lepsius 1990, 1995b.
Der Artikel,Soziale Ungleichheit und Klassenstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland’, auf den hier Bezug genommen wird, wurde erstmals 1979 veröffentlicht. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird die Fassung zitiert, die als Teil der Aufsatzsammlung,Interessen, Ideen und Institutionen` im Jahr 1990 neu veröffentlicht wurde.
Vgl. Schmidt 1991; Rieger und König 1997.
Vgl. Kruse 1997.
Vgl. Gilbert 1966; Thane 1982.
Vgl. Rose 1986.
Vgl. Alber 1982; Hennock 1982; Alber und Bernardi-Schenkluhn 1992; Klein 1992; Ham 1999.
Vgl. von der Schulenburg 1990.
Vgl. Esping-Andersen 1990.
Vgl. Esping-Andersen 1990.
Vgl. Beske, Thiede und l fallauer 1996; Sachverständigenrat 1997.
Vgl. Palme und Wennemo 1998.
Vgl. Gabriel 1999.
Vgl. Lepsius 1997e.
Vgl. Lepsius 1997e.
Vgl. von Beyme 1999: 52ff.
Vgl. Lepsius 1997e.
Auch die umgekehrte Wirkung ist dabei zu beachten: „Ein Vertrauensverhältnis zwischen den Mitgliedern der politischen Gemeinschaft sowie diesen und der politischen Führung fördert nicht allein die Integration von Gesellschaften, sondem auch die Performanz des politischen Systems. Die Aufgabe, autoritative Entscheidungen zu produzieren und durchzusetzen, kann das politische System nur dann effektiv erfüllen, wenn die politischen Akteure und Institutionen nicht dauernd einer zutiefst misstrauischen Offentlichkeit gegenüberstehen“ (Gabriel 1999: 203).
Vgl. DiMaggio und Powell 1991.
Vgl. Lepsius 1997e.
Vgl. Lepsius 1996.
Für Individuen wird es allerdings immer schwieriger, sich innerhalb der bestehenden institutionellen Arrangements zurechtzufinden. Sie werden nach Leisering (1999) in zunehmendem Maße durch ein „komplexer werdendes Spektrum abstrakter Systeme“ institutionell konstituiert. „Diese abstrakten Systeme erzeugen systematisch Unsicherheiten, Unwägbarkeiten und Unüberschaubarkeiten und erfordem ein, bisherige Maßstäbe sprengendes, räumlich-zeitlich ausgreifendes Vertrauen. Vertrauen verweist auf gesteigerte Erfordernisse der Verhaltenssteuerung und Kontrolle, die wesentlich von — zu reformierenden — Institutionen des Sozialstaats zu erfüllen sind, insbesondere durch Bildung, Sozialisation — auch durch materielle Sicherheit im Lebenslauf (Leisering 1999: 83). Großangelegte Reformprogramme, die eine Reihe von Anderungen ankündigen, von denen dann nur ein geringer Teil umgesetzt wird, sind deshalb ebenso wenig hilfreich wie kleine Reformschritte nach dem trial-and-error-Prinzip, die wieder zurückgenommen werden, sobald ein politischer Machtwechsel stattfindet, der Druck von Interessengruppen zu groß wird oder sich die von der Reform erhofften Wirkungen nicht schnell genug einstellen. Kaufmann (1997) fordert deshalb einen Umbau des Wohlfahrtsstaates in kleinen aufeinander aufbauenden Schritten.
Vgl. Ham 1999.
Auf die Bedeutung der historischen Grundlagen für die heute bestehenden Systeme der sozialen Sicherheit haben eine Reihe von Autoren hingewiesen (vgl. Flora, Alber und Kohl 1977; Alber 1982; Ritter 1989, 1998 ).
Vgl. Sachße 1990.
Vgl. dazu Döhler 1990, 1997; Rosewitz und Webber 1990; Immergut 1992, 1999; Mayntz 1997; Scharpf 2000.
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Wendt, C. (2003). Institutionentheorie und Wohlfahrtsstaatsanalyse. In: Krankenversicherung oder Gesundheitsversorgung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10557-2_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10557-2_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-14062-9
Online ISBN: 978-3-663-10557-2
eBook Packages: Springer Book Archive