Zusammenfassung
Als Anfang Juni 1999 die Militäraktion der NATO gegen Jugoslawien erfolgreich beendet werden konnte, da ging ein großes Aufatmen durch die Bundeshauptstadt Bonn: man war noch einmal davon gekommen, denn viel mehr militärische Aktionen hätte man sich innenpolitisch nicht leisten können. Der Rot-Grünen Koalition ging langsam der Atem aus und die Oppositionsparteien waren alles andere als geneigt, mit Forderungen nach Eskalation oder Fortsetzung der Angriffe von sich reden zu machen. Dass alles dennoch gut ausging und weitgehend von einem erfolgreichen Vorgehen gesprochen werden konnte, hatte sehr viel mit einer erfolgreichen und glücklichen Strategie der deutschen Diplomatie zu tun, die als europäische Präsidentschaft ein Meisterstück lieferte. Dennoch bleiben viele Fragezeichen bestehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Zur Darstellung der NATO-Operation vgl. http://www.nato.int/kosovo/all-frce.htm.
Vgl. Joachim Krause, Kooperative Sicherheitspolitik: Strategische Ziele und Ineres-sen, in: Karl Kaiser/Joachim Krause (Hrsg.), Deutschlands Neue Außenpolitik, Band 3: Interessen und Strategien, München: Oldenbourg Verlag 1996, S. 77–96.
Zur Geschichte des Kosovo-Konfliktes vgl. Jens Reuter, Die Entstehung des Kosovo-Problems, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“ , B 34/99, 20.8.1999, S. 3–10; s.a. Marc Weller (Hrsg.), The Crisis in Kosovo 1989–1999, London 1999; Noel Malcolm, Kosovo: A Short History, London/New York 1998; Miranda Vickers, Between Serb and Albanian: A History of Kosovo, London 1998.
Vgl. Reuter, Die Entstehung des Kosovo-Problems, a.a.O. (Anm. 3), S. 9.
Vgl. den Bericht der Bundesregierung an den Unterausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, 22.11.1995, zitiert in: Heute im Bundestag, Bonn, 23.11.1995, S. 2f.
Vgl. Washington Criticizes Deployment in Kosovo, in: International Herald Tribune (IHT), 8.5.1999.
Vgl. Milosevic unnachgiebig wie .üblich’, in: FAZ, 11.5.1999.
Vgl. NATO draws line on Kosovo, in: IHT, 28.5.1998.
Vgl. Kinkel droht mit Eingreifen der NATO im Kosovo, in: FAZ, 5.6.1998.
Vgl. A Diplomatic Labyrinth on Kosovo, in: IHT, 12.6.1998; In New Balkan Conflict, éjà Vu from the West, in: IHT, 11.6.1998.
Text der Kosovo-Erklärung der Ministertagung des Verteidigungsplanungsausschus-ses und der Nuklearen Planungsgruppe der NATO vom 11.6.1998 in: Joachim Krause (Hrsg.), Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Band XXVII, Sankt Augustin 1999, S. 343 f.
Vgl. Eine allerletzte Bewährungsfrist für Milosevic, in: FAZ, 13.6.1998.
Vgl. Wir werden Milosevics Taten kontrollieren — SZ Interview mit Klaus Kinkel, in: SZ, 18.6.1998.
Vgl. Text des Kommuniques der Sitzung der Kontaktgruppe in: Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Bd. XXVII, a.a.O. (Anm. 11), S. 355ff.
Vgl. Washington droht Belgrad abermals mit Militärschlägen, in: FAZ, 7.8.1998.
Vgl. Rühe: Militärschlag auch gegen Moskaus Willen, in: SZ, 17.8. 1998.
Vgl. UN Seeks US $ 54.3 Millions for Kosovo. Joint UNHCR/OCHA Press Release from 8.9.1998: http://www.unhcr.ch/news/pr/pr980908.htm.
Text im Anhang.
Text der Anfrage in: Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Bd. XXVII, a.a.O. (Anm. 11), S. 405.
Text des Beschlusses der Bundesregierung in: Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Bd. XXVII, a.a.O. (Anm. 11), S. 406 f.
Dieser Beschluss wurde von NATO-Generalsekretär Solana am 8. Oktober vorgelesen, aber nicht als Press Release in die Website der NATO eingestellt. Der Text ist aber in dem Beschluss des Deutschen Bundestages über die Mitwirkung der Bundeswehr bei einer eventuellen NATO-Operation vom 16.10.1998 wörtlich wiedergegeben, Text in: Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Bd. XXVII, a.a.O. (Anm. 11), S. 417ff.
Die Außenminister der Kontaktgruppe wurden auf dem Londoner Flughafen Heathrow von Holbrooke über diese Angelegenheit unterrichtet. Diese Begebenheit ist bei Gunter Hofmann wie folgt beschrieben worden: „Für das Ergebnis wäre jeder Europäer ausgelacht worden, weil es keiner für tragfähig und realistisch hielt. Doch keiner wagte in Heathrow zu sagen, er halte die unbewaffnete OSZE-Mission für eine Schnapsidee. Denn sie kam ja von Holbrooke, aber alle haben das still gedacht.“ ; vgl. Gunter Hofmann, Wie Deutschland in den Krieg geriet, in: Die Zeit, Nr. 20, 12.5.1999, S. 17ff.
Zur Kritik an der Vereinbarung siehe auch International Institute for Strategic Studies (I.I.S.S.), Strategic Survey 1999–2000, London 1999, S. 119–123.
Vgl. Hofmann, Wie Deutschland in den Krieg geriet, a.a.O. (Anm. 22), S. 18.
Text in: Dokumentation zur Abrüstung und Sicherheit, Bd. XXVII, a.a.O. (Anm. 11), S. 417ff.
Vgl. Serbs Quit Kosovo, NATO Drops Raids, in: IHT, 28.10.1998; Kosovo Truce Faltering, NATO Warns, in: IHT, 21.11.1998.
Die Information über die Operation „Hufeisen“ wurde im April 1999 vom Bundesministerium für Verteidigung der Öffentlichkeit mitgeteilt. Sie geht auf geheimdienstliche Informationen zurück, die in diesem Zusammenhang nicht in ihrer Stichhaltigkeit bewertet werden können. Das Einsetzen einer massiven, gut vorbereiteten Vertreibungskampagne nach Beginn der NATO-Luftangriffe im März 1999 lässt aber den Schluss zu, dass diese Planung tatsächlich bestanden hat, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, innerhalb von wenigen Wochen nahezu eine Million Albaner systematisch zu vertreiben. Vgl. Vertreibung der Kosovo-Albaner mit der Operation Hufeisen — Darstellung des Bundesministeriums der Verteidigung, in: FAZ, 22A. 1999.
Die Grundlinien wurden am 29.1.1999 auf einer Sitzung der Kontaktgruppe in London beschlossen (Text der Conclusions: http://www.ohr.int/docu/d990129a.htm); am 1.2.1999 wurde der Textentwurf von der Belgrader Tageszeitung Politika veröffentlicht; vgl. Ein Weg zum Frieden in Kosovo?, in: Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 2.2.1999.
Der Text des Interim Agreements for Peace and Self-Government in Kosovo vom 23.2.1999 ist in voller Länge im Internet zugänglich (http://www.alb-net.com/kcc/in terim.htm) und gekürzt in der Zeitschrift Internationale Politik, 54.Jg., Mai 1999, S. 104–115. Die Interimsklausel findet sich in Kapitel 8, Art. I, Abs. 3.
Vgl. Paragraph 8 des Annexes B zum Kapitel 7 des Interim Agreements.
So hatte das russische Parlament schon im Februar 1999 eine Resolution mit großer Mehrheit verabschiedet, derzufolge Russland Jugoslawien bei einem Angriff der NATO zu Hilfe kommen soll; vgl. Duma stellt sich auf die Seite Belgrads, in: SZ, 4.2.1999.
Vgl. Christoph Bertram, Die NATO und der Frieden — Geschichte eines Versagens, in: Die Zeit, Nr. 14,31.3.1999.
Vgl. Karl Feldmeyer, Die Furcht vor dem Gesichtsverlust, in: FAZ, 21.4.1999.
Text des Fischer-Plans auf der Website des Auswärtigen Amtes: http://www.auswaertiges.amt.de/6_archiv/inf-kos/hintergr/initia.htm.; vgl. zum Hintergrund: Bonn will Russland zurück ins Boot holen, in: FAZ, 13.4.1999.
Vgl. Conclusions on Kosovo, Special Council Meeting at Luxembourg from 8 April 1999; PRES 99/94: http://europa.eu.int/common/dgla/see/councils/lux_8_april_99.htm.
Text der G-8-Erklärung ist der Resolution 1244 des VN-Sicherheitsrates vom 10.6.1999 als Anhang 1 beigegeben, siehe Dokumententeil dieses Buches.
Der Text dieses Dokuments ist der Resolution 1244 des VN-Sicherheitsrates vom 10.6.1999 als Anhang 2 beigegeben; siehe Dokumententeil dieses Buches.
Text des Abkommens wurde von der Reuter Nachrichtenagentur am 9.6.1999 veröffentlicht: http://www.cnn.com/world/europe/9906/99kosovo.agreement.
Text der Resolution 1244 siehe Dokumententeil dieses Buches.
Vgl. Sukkurs der Grünen für Außenminister Fischer, in: NZZ, 14.5.1999.
Stabilitätspakt für Südosteuropa: http://www.auswaertiges-amt.de/6_archiv/inf-kos/ hintergr/stabpakt.htm.
Vgl. die Erklärung von Köln in: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Bulletin Nr. 49, 16.8.1999, S. 509ff.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Krause, J. (2000). Die deutsche Politik in der Kosovo-Krise. In: Krause, J. (eds) Kosovo. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10543-5_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10543-5_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2877-8
Online ISBN: 978-3-663-10543-5
eBook Packages: Springer Book Archive