Zusammenfassung
Seit gut einem Jahrzehnt haben sich in der Bildungspolitik zwei neue Begriffe etabliert: Schulentwicklung und Evaluation. Dies ging einher mit einer neuen Debatte über eine erweiterte Autonomie („Teilautonomie“) der Schulen auf der einen Seite und der gleichzeitig unabdingbar stärkeren Rechenschaftspflicht auf der anderen Seite. Mit diesem Prozess wurden neue Hoffnungen verbunden, nachdem die großen Strukturreformen in vielen Ländern Europas, darunter insbesondere auch in Deutschland und in Österreich, nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht bzw. nicht konsequent durchgezogen worden waren. Hans Haenisch hat, nachdem in den USA die Anhänger von „schools make a difference“ die Oberhand gewonnen hatten (Teddlie & Stringfield 1993), die neuen Erwartungen in einem viel zitierten Beitrag griffig formuliert: „Die einzelne Schule ist der Prüfstand der Schulreform.“ (Haenisch 1991) Helmut Fend, einer der besten Kenner der jüngeren Schulgeschichte im deutschen Sprachraum, der an Schulreformbemühungen selbst aktiv mitgearbeitet hat, beschrieb die Entwicklungen in umfassender Weise (Fend 1998, insb. 47ff.).
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Thonhauser, J. (2004). Meilensteine und Stolpersteine der Evaluation von Schulentwicklung. In: Ackermann, H., Rahm, S. (eds) Kooperative Schulentwicklung. Schule und Gesellschaft, vol 33. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10537-4_5
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