Zusammenfassung
Wer heute aus Besorgtheit um die gesellschaftlichen und politischen Probleme dieser Welt und seiner eigenen Gesellschaft ein Studium der Politikwissenschaft beginnt, wird in vielen Fällen schwer enttäuscht. Diese Enttäuschung ergibt sich aus der für die Studierenden unüberbrückbaren Kluft zwischen ihren mitgebrachten Erfahrungen und Wahrnehmungen des Politischen und der abstrakten und methodologisch begründeten Systematik einer Wissenschaft, in der sie erstere nicht wiedererkennen: Auf studentischer Seite herrschen das Bedürfnis und die Motivation vor, sich mit materieller Ungerechtigkeit, Geschlechterdiskriminierung, den Gründen von Krieg, Hunger und Unterdrückung zu beschäftigen, auf der Seite des Lehrangebots — vor allem im Grundstudium — das angestrengte Bemühen, die sich immer weiter spezialisierende Erforschung von Teilaspekten des „politischen Systems“ und des „politischen Prozesses“ in wenigen abstrakt konstituierten „Kernbereichen“ der Disziplin grundlegend zu vermitteln.
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Greven, M.T. (2000). Die Allgegenwart des Politischen und die Randständigkeit der Politikwissenschaft. In: Kontingenz und Dezision. Studien zur politischen Gesellschaft, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10522-0_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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