Zusammenfassung
Nach den Erfahrungen mit der systematischen politischen Indoktrination durch die verschiedenen totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts hat sich offenkundig in den freiheitlichen Demokratien des Westens, jedenfalls in Deutschland, die allgemeine Annahme verbreitet, die Demokratie bedürfe der bewußten, öffentlich veranstalteten politischen Erziehung in den Schulen nicht. Diese sei vielmehr ein Kennzeichen totalitärer Systeme, die sich nur auf dem Wege der Indoktrination ausreichend politische Unterstützung und Akzeptanz verschaffen könnten, während sich die Demokratie — ähnlich ihrem Korrelat Marktwirtschaft — gewissermaßen von selbst verstünde. Als seien die Menschen unterschiedslos von Geburt an Demokraten und würden nur durch Manipulation auf andere Wege gelenkt. Eine solche unterschwellige Einstellung wird den Wert entsprechender Bemühungen gering schätzen, wenn nicht sogar ihnen mit Skepsis begegnen und sie offen für überflüssig oder gar gefährlich erklären.
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Greven, M.T. (2000). Die politische Gesellschaft braucht politische Bildung. In: Kontingenz und Dezision. Studien zur politischen Gesellschaft, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10522-0_18
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