Zusammenfassung
In diesem Kapitel erfolgt zunächst eine Darstellung der beiden Fallbeispiele Grüner Ring Leipzig und Landschaftspark NiederRhein. Dabei werden Ziele, Entstehungsgründe und Rahmenbedingungen sowie Entwicklung, Organisation und Akteure erläutert. Darauf aufbauend wird die Gestaltung des Prozesses mit den jeweils eingesetzten Instrumenten beschrieben, wobei der Fokus insbesondere auf den kommunikativen Instrumenten liegt.
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Literatur
Die Darstellung der Fallstudie Grüner Ring Leipzig beruht — neben der Auswertung von Materialien und Sekundärliteratur — auf Recherchen und Interviews im Februar und März 2000.
Mit dem Bevölkerungsrückgang und gleichzeitigem Wachstum des Wohnungsneubcstandes ist es in Leipzig inzwischen in hohem Maße zu einem Leerstand der innerstädtischen Bausubstanz gekommen. Diese Entwicklung erfordert neue Strategien der Verbesserung der Lebensqualität innerhalb der Quartiere, eine Diskussion über die Verbesserung der innerstädtischen Freiraumqualitäten ist entstanden (vgl. Stadt Leipzig 2000).
„Vorbehaltsgebiet/-standort ist ein Gebiet, in dem einem bestimmten, überörtlich bedeutsamen fachlichen Belang bei der Abwägung mit konkurrierendem Nutzungsanspruch besonderes Gewicht beizumessen ist. Sie sind Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung“ (SMUL 1994: Z-34).
„In den Regionalen Grünzügen ist dem Erhalt der Freiräume Vorrang vor einer Bebauung im Sinne von Besiedlung einzuräumen. Abbauvorhaben mineralischer Rohstoffe sind in den Regionalen Grünzügen nur dann zulässig, wenn sie die Funktion des Regionalen Grünzuges nicht beeinträchtigen“ (SMUL 1994: Z-40). Ausweisungskriterien sind vor allem hohe und sehr hohe Grundwassemeubildung, potentielle Kaltluftabflussbahnen, hohe und sehr hohe Kaltluftentstehung; Frischluftentstehung, hohe und sehr hohe bodenökologische Schutzwürdigkeit, hohe und sehr hohe Arten-und Biotopvielfalt sowie hohe und sehr hohe landschaftliche Erlebniswirksamkeit.
Die Darstellung der Fallstudie beruht auf Recherchen und Interviews im Februar und März 2000. An dieser Stelle sei auf ein paar wesentliche Aspekte der weiteren Entwicklung hingewiesen: Die begonnene Phase II des Landschaftsparks NiederRhein konzentriert sich auf einige, ausgewählte Leitprojekte aus der Phase I, so dass von den hier vollständig dargestellten Leitprojekten einige zurückgestellt wurden. Eine wesentliche inhaltliche Neuorientierung in Phase II besteht darin, dass stärker strukturpolitische Ziele im Mittelpunkt stehen und Maßnahmen zur Beschaffung von Arbeitsplätzen forciert werden sollen. Zudem hat eine räumliche Erweiterung um die Gemeinden Alpen, lssum und Rheurdt stattgefunden.
Das Planzeichen Regionale Grünzüge im Gebietsentwicklungsplan beinhaltet „Freiraumbereiche — insbesondere in Verdichtungsgebieten -, die als Grünverbindung oder Grüngürtel wegen ihrer freiraum-und siedlungsbezogenen Funktionen (insbesondere räumliche Gliederung und klimaökologischer Ausgleich, Erholung, Biotopvernetzung) zu erhalten, zu entwickeln oder zu sanieren und vor anderweitiger Inanspruchnahme besonders zu schützen sind“ (Bezirksregierung Düsseldorf 1996b: IV).
Die Freiraumfunktion „Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung“ bezieht sich auf „Allgemeine Freiraum-und Agrarbereiche (…), Waldbereiche (…) und Oberflä- chengewässer (…), in denen wesentliche Landschaftsstrukturen und deren landschaftstypische Ausstattung mit natürlichen Landschaftsbestandteilen gesichert oder zielgerichtet entwickelt werden sollen, die hinsichtlich der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes und anderer Bedingungen für die landschaftsgebundene Erholung gesichert oder zielgerichtet entwickelt werden sollen, festgesetzte Landschaftsschutzgebiete und Freiraumbereiche, die künftig in ihren wesentlichen Teilen entsprechend geschützt werden sollen” (ebd.).
Ein Siedlungsflächenzuwachs von bis zu 50% in den Umlandgemeinden von Leipzig war bereits in den ersten Jahren nach der Wende zu verzeichnen. Dabei ist der Suburbanisierungsprozess sowohl Stadtgrenzen überschreitend als auch innerhalb von Leipzig (Wanderungsprozess aus den Altbauquartieren an den Stadtrand) zu verzeichnen (siehe Kap. IV. 1.1).
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Sinning, H. (2003). Fallstudien — Kommunikative Verfahren stadtregionaler Freiraumentwicklung in der Praxis. In: Kommunikative Planung. Stadtforschung aktuell, vol 95. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10505-3_4
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