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Kommunale Umweltpolitik

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Kommunalpolitik
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Zusammenfassung

Auf der lokalen Ebene treten viele Umweltbelastungen — wie Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, Abfälle und Abwasser, Grundwassergefährdung, Bodenvergiftung, Landschaftszerstörung, Artenschwund und Klimabelastung — besonders nachdrücklich in Erscheinung, weil hier durch bauliche Verdichtung Verursacher und Betroffene von Umweltbelastungen auf engem Raum konzentriert sind. Zugleich bietet gerade die räumliche Nähe Chancen für innovative Problemlösungen vor Ort. Die Umweltbewegung mit dem Slogan »Global denken — lokal handeln« ebenso wie die Agenda 21 des Umweltgipfels der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro 1992 haben darum die Bedeutung der kommunalen Ebene für eine nachhaltige und umweltverträgliche Entwicklung herausgestellt. Im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung sind Städte und Gemeinden für die Lösung vieler örtlicher Umweltprobleme eigenverantwortlich zuständig. Die kommunalen Umweltschutzaufgaben umfassen das gesamte Spektrum der Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft) und Schutzgüter (Klima, Natur und Landschaft, menschliche Gesundheit, Sachgüter und kulturelles Erbe — vgl. Tabelle 1).

Dem Gedenken an Karl-Heinz Fiebig gewidmet, der mit seiner Arbeit am Deutschen Institut für Urbanistik wesentlich zur Vermittlung und Stärkung von Umweltschutzkonzepten in den Städten beigetragen hat.

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Literatur

  1. Im Rahmen dieses Beitrags kann keine vertiefende Darstellung der materiellen Probleme und Lösungsansätze des kommunalen Umweltschutzes erfolgen. Siehe hierzu als Einführung und mit Verweisen auf vertiefende Literatur z. B. Klaus Adam/Thomas Grohé (Hrsg.), Ökologie und Stadtplanung, Köln 1984; Ralf Baumheier, Kommunale Umweltpolitik, in: Politische Vierteljahresschrift, 1990, S. 485ff; Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Städtebaulicher Bericht Nachhaltige Entwicklung, Bonn 1996; Deutsches Institut für Urbanistik, Umweltberatung für Kommunen, Arbeitshefte, Berlin o. J.; Deutsches Institut für Urbanistik/Umweltbundesamt (Hrsg.), Arbeitshilfe kommunale Umweltschutzberichte, Berlin 1987; Klaus P. Fiedler (Hrsg.), Kommunales Umweltmanagement, Köln u. a. 1991; Petra Gelfort/Wolfgang Jaedicke/Bärbel Winkler/Hellmut Wollmann, Ökologie in den Städten, Basel u. a. 1993; Heinrich Pehle, Umweltschutz vor Ort; in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 6/90, S. 24 ff.; Ernst-Hasso Ritter (Hrsg.), Stadtökologie, Sonderheft 6/1995 der Zeitschrift für Angewandte Umweltforschung; Umweltbundesamt (Hrsg.), Was Sie schon immer über Umweltschutz wissen wollten, Berlin o.J.; Rüdiger Wittig/Herbert Sukopp (Hrsg.), Stadtökologie, Stuttgart u. a. 1993; Thomas Zapf-Schramm, Kommunale Umweltpolitik, in: Oscar W. Gabriel (Hrsg.), Kommunale Demokratie zwischen Politik und Verwaltung, München 1989, S. 299 ff.

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  2. Als Fallstudien zu diesem reaktiven Kalkül der kommunalen Umweltpolitik siehe z. B. Jochen Hucke/Axel Müller/Peter Wassen, Implementation kommunaler Umweltpolitik, Frankfurt a. M./New York 1980. Die zwischenzeitlichen Veränderungen dokumentieren u. a. die Fallstudien von Johann Malcher, Der Landrat im kommunalen Konfliktfeld Abfallentsorgung, Basel u. a. 1992.

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  3. Überblicke über innovative kommunale Umweltschutzaktivitäten vermitteln regelmäßig die von der Deutschen Umwelthilfe, Radolfzell, organisierten Kommunalwettbewerbe. Der achte Wettbewerb 1997 thematisiert den kommunalen Klimaschutz.

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  4. Zu innovativen Lösungen siehe u. a. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.), Kommunale Umweltpolitik, Stuttgart u. a. 1992; Kommunale Umwelt-AktioN U. A.N., Kommunale Umweltarbeit, Hannover 1995.

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  5. Als aktuelle Fallstudien siehe Dietrich Fürst/Rainer Martinsen, Reaktionsweisen kommunaler Umweltschutzverwaltungen gegenüber wachsenden Anforderungen, Baden-Baden 1997.

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  6. Vgl. z. B. Ralf Baumheier, Kommunale Umweltvorsorge, Basel u. a. 1993, Markus Birzer/Peter Henning Feindt/Edmund A. Spindler (Hrsg.), Nachhaltige Stadtentwicklung, Bonn 1997.

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  7. Bundesumweltministerium (Hrsg.), Bericht der Bundesregierung über die Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung — Dokumente — Agenda 21, Bonn 1993; Deutscher Städtetag, Städte für eine umweltgerechte Entwicklung, Materialien für eine »Lokale Agenda 21«, Köln 1995; Klaus Fiedler/Jörg Hennerkes, Vier Jahre nach Rio, in: der städtetag, (1996) 6, S. 388ff; Monika Zimmermann, Lokale Agenda 21, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 27/97, S. 25 ff.

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  8. Vgl. insbesondere Dietrich Fürst, Nachhaltige Entwicklung und kommunalpolitische Gestaltungsspielräume, in: E.-H. Ritter (Anm. 1), S. 59 ff; Konrad Otto-Zimmermann/Martin Storksdieck, Kommunale Naturalhaushaltswirtschaft, ebenda S. 241 ff; Institut für Landes-und Stadtentwicklung (Hrsg.), Nachhaltige Stadtentwicklung, Dortmund 1996; UVP-Förderverein, Aufstellung kommunaler Umweltqualitätsziele, Hamm/Dortmund 1994.

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  9. Zu den im folgenden genannten Einflußfaktoren siehe u. a. Martin Leonhard, Umweltverbände, Opladen 1986; Joachim Raschke, Die Grünen, Köln 1993; Katja Ahlstich/Volker Kunz, Die Entwicklung kommunaler Aufgaben in Zeiten des Wertewandels, in: Oscar W. Gabriel/Rüdiger Voigt (Hrsg.), Kommunalwissenschaftliche Analysen, Bochum 1994, S. 167 ff.

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  10. In der Formulierung von Jens Reich, Das Zünglein an der Waage, in: Die Zeit Nr. 27 vom 27. 6. 1997, S. 9 f: »Die DDR-Umweltbewegung war als Folge der katastrophalen Umweltschäden entstanden; sie widmete sich nicht so sehr allgemeinen Zukunftsängsten, sondern orientierte sich an den aktuellen Hustenanfällen und Hautausschlägen. Die Unterstützung breiter Bevölkerungsschichten verlor diese Bewegung, als die Schlote von Leuna, Espenhain und Bitterfeld alsbald aufhörten, gelbbraune Nitrodämpfe abzusondern, da die Betriebe geschlossen und die Belegschaften in den Ruhestand geschickt wurden. Im selben Jahr 1990 wurde eine Naturschutzbewegung aktiv, die weiter verbreitet war, als die Klientel der Bündnisgrünen und die Einrichtung zahlreicher Naturschutz-und Biosphärenreservate durchsetzte. Die Protagonisten dieser Bewegung wurden zunächst in Ämter gewählt, weil die Bevölkerung die Öffnung jener Gebiete begrüßte, die früher für Staatsmacht, Armee, Grenzwache und Besatzungsmacht reserviert gewesen waren. Schon bald wurden sie allerdings wieder abgewählt, als es zu Konflikten über Baugenehmigungen, Ansiedlungen und Asphaltstraßen kam.«

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  11. Den im Verhältnis zu kommunalen Finanzproblemen, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsentwicklung aktuell deutlich geringeren Stellenwert von Umweltproblemen belegt die Befragung von Thomas R. Cusack/Bernhard Weßels, Problemreich und konfliktgeladen: Lokale Demokratie in Deutschland fünf Jahre nach der Vereinigung, Paper Wissenschaftszentrum Berlin 1996. Als Fallstudie mit kritischen Hinweisen auf die begrenzte Wirksamkeit einer Lokalen Agenda 21 sowie auf die dafür verantwortlichen Restriktionen siehe Michael Quante, Umweltschutz in den Kommunen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 50/96, S. 32 ff.

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  12. Siehe z. B. diverse Beiträge in Hans E. Maier/Hellmut Wollmann (Hrsg.), Lokale Beschäftigungspolitik, Basel u. a. 1986. Zur aktuellen Diskussion u. a. die Beiträge in: Politische Ökologie, Heft 50/1997, S. 22 ff. Gemäß der vom Bundesumweltministerium herausgegebenen Studie von DIW/Ifo/IWH/RWI, Aktualisierte Berechnung der umweltschutzinduzierten Beschäftigung, Bonn 1996, sichert der Umweltschutz aktuell rund 950 000 Arbeitsplätze (2,3% der Erwerbstätigen in West-und 4,7% in Ostdeutschland). Vorwiegend kommunale Aufgaben Abwasser/Abfall (70 000 Beschäftigte), Grünanlagen (57 000) sowie teilweise kommunale Aufgaben Vollzug/Planung (52 000), Entsorgung/Recycling (90 000) haben hieran einen erheblichen Anteil.

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  13. Siehe z. B. Peter J. Tettinger, Die rechtliche Ausgestaltung von Public Private Partnership, in: Die Öffentliche Verwaltung Heft 18/1996, S. 765 ff; Werner Heinz/Frank Steinfort, Public Private Partnership als Instrument der Stadtentwicklung, in: der städtetag, (1995) 4, S. 238 ff., Karl-Ulrich Rudolph, Organisation und Finanzierung der kommunalen Abwasserentsorgung, in: Franz Schuster (Hrsg.), Kommunale Abwasserpolitik als vorbeugender Grundwasserschutz, Köln 1992, S. 43 ff.

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  14. Siehe z. B. Karl-Heinz Fiebig/Udo Krause/Rainer Martinsen, Organisation des kommunalen Umweltschutzes, Berlin 1986; Dietrich Fürst/Rainer Martinsen, Reaktionsweisen kommunaler Umweltschutzverwaltungen gegenüber wachsenden Anforderungen, Baden-Baden 1997; Wolfgang Jaedicke/Kristine Kern/Hellmut Wollmann, Kommunale Aktionsverwaltung in Stadterneuerung und Umweltschutz, Köln 1990; Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt), Organisation des Umweltschutzes, Köln, Berichte 26/1973, 5/1985,11/1986,10/1987, 9/1988 und 18/1992; Heinrich Mäding, Kommunale Umweltpolitik unter veränderten Rahmenbedingungen, in: E.-H. Ritter (Anm. 1), S. 221 ff; Rainer Martinsen/Dietrich Fürst, Organisation des kommunalen Umweltschutzes, Hannover 1987; Joachim Peters, Organisatorische Alternativen der Koordination des Umweltschutzes im kommunalen Bereich, in: Zeitschrift für Umweltpolitik 1986, S. 49 ff.

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  15. Siehe z. B. Karl-Heinz Fiebig u. a., Materialien zur kommunalen Umweltverträglichkeitsprüfung; Texte 10/93 des Umweltbundesamtes, Berlin 1993; Klaus Fiedler, Umweltverträglichkeitsprüfung in der Kommunalverwaltung, in: der städtetag, (1995) 5, S. 376 ff.

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  16. Siehe z. B. Monika Zimmermann (Hrsg.), Umweltberatung in Theorie und Praxis, Basel u. a. 1988; Hans-Peter Obladen, Situation der Abfallberatung in den Städten, in: der städtetag, (1996) 7, S. 498 ff, Gerd Michelsen (Hrsg.), Umweltberatung, Bonn 1997.

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  17. Siehe z. B. Johannes Siegrist, Stadtökologie aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht, in: E.-H. Ritter (Anm. 1) S. 47 ff. Daten zur Umweltbelastung der Bevölkerung liefert insbesondere der vom Institut für Wasser-, Boden-und Lufthygiene des Umweltbundesamtes betreute »Umweltsurvey«.

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  18. Siehe z. B. Harald Neitzel, Ute Landmann, Marian Pohl, Das Umweltverhalten der Verbraucher — Daten und Tendenzen, Texte Nr. 75/94 des Umweltbundesamtes, Berlin 1994.

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  19. So z. B. Helmut Holzapfel, Autonomie statt Auto, Bonn 1997. Siehe auch Wolfgang Schluchter, Guido Dahm u. a., Analyse der Bedingungen für die Transformation von Umweltbewußtsein in umweltschonendes Verhalten, Texte Nr. 49/96 des Umweltbundesamtes, Berlin 1996; Gerhard de Haan/Udo Kuckartz, Umweltbewußtsein, Opladen 1996.

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  20. Zur aktuellen Wiederbelebung der aus den stadtentwicklungspolitischen Diskussionen der 70er Jahre bekannten Partizipationsmodelle unter dem Schlagwort »Mediation« siehe z. B. mit umfangreichen Literaturhinweisen Peter Henning Feindt, Kommunale Demokratie in der Umweltpolitik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 27/97, S. 39 ff.

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  21. Siehe z. B. Stefan Bochnig/Klaus Selle (Hrsg.), Freiräume für die Stadt, Wiesbaden 1993, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (Hrsg.), Bodenmanagement, Informationen zur Raumentwicklung Heft 1/2 1994.

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  22. Vgl. z. B. Ralf Baumheier, Altlasten als aktuelle Herausforderung der Kommunalpolitik, München 1988; Jochen Hucke/Hellmut Wollmann, Altlasten im Gewirr administrativer (Un-)Zuständigkeiten, Basel u. a. 1989; Bärbel Winkler/Hellmut Wollmann, Altlasten — Hemmnisse des Gewerbebrachenrecyclings, Basel u. a. 1993.

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  23. In Ostdeutschland machen Steuern nur 15%, Gewerbesteuern noch unter 5% des Kommunalsteueraufkommens aus. Siehe im einzelnen Hanns Karrenberg, Engelbert Münster-mann, Gemeindefinanzbericht 1997, in: der städtetag, (1997) 3, S.129 ff.

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  24. Vgl. z. B. Ulrich Maly, Wirtschaft und Umwelt in der Stadtentwicklungspolitik, Wiesbaden 1991.

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  25. Siehe z. B. Lutz. Wicke/Hans Dieter Haasis/Franzjosef Schafhausen/Werner Schulz, Betriebliche Umweltökonomie, München 1992, Georg Winter (Hrsg.), Ökologische Unternehmensentwicklung, Berlin u. a. 1997.

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  26. Siehe z. B. Arbeitsgruppe für Regionalplanung, Stadtentwicklung ohne Landschaftsverbrauch Bericht 1/88 des Umweltbundesamtes, Berlin 1988; Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (Hrsg.), Nutzungsmischung im Städtebau, Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7 1995; Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Städtebaulicher Bericht Umwelt und Gewerbe in der Städtebaupolitik, Bonn 1986; Andreas Pfadt, Gewerbeentwicklung, Siedlungsstruktur und Landschaftsverbrauch, Hamburg 1990.

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  27. Als Übersichten über das Umweltrecht siehe z. B. Peter-Christoph Storm (Hrsg.), Umwelt-Recht, München 1996; ders./Oswald Kimminich/Heinrich von Lersner (Hrsg.), Handwörterbuch des Umweltrechts, Berlin 1993.

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  28. Zum Stellenwert umweltpolitischer Ansätze in altindustrialisierten Regionen siehe z. B. die Beiträge von Karl Ganser, Wolfgang Roters und Jürgen Breuste in E.-H. Ritter (Anm. 1).

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  29. Zur Vollzugs-und Instrumentenproblematik staatlicher Umweltpolitik siehe diverse Beiträge in Erik Gawel (Hrsg.), Institutionelle Probleme der Umweltpolitik, Sonderheft 8/1996 der Zeitschrift für Angewandte Umweltforschung.

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  30. Siehe u. a. Petra Gelfort/Hubert Müller/Hellmut Wollmann, Evaluierung städtebaulicher Instrumente der Gewerbestandortsicherung in Gemengelagen, Bonn 1988.

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  31. Neben der bereits genannten Literatur (Anm. 3 und 23) siehe u. a. Klaus Müller/Michael Holst, Raumordnung und Abfallbeseitigung, Bonn 1987; Christa Schulze, Akteure und Umweltschutz, Leverkusen 1989; Gerd Winter, Das Vollzugsdefizit im Wasserrecht, Berlin 1974.

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  32. Das Gegenteil von Subventionsattentismus — Überdimensionierung von Kläranlagen infolge unzureichender Planung, unerfüllter Wachstumserwartungen sowie des Zwangs, innerhalb begrenzter Fristen reichlich verfügbare staatliche Fördergelder nicht verfallen zu lassen — war z. B. bei den nach 1990 aufgelegten »Aufschwung Ost«-Programmen z. T. zu beobachten. Da Überangebots-Situationen bei Fördermitteln jedoch weitaus seltener sind als Mangelsituationen, wird in der Praxis meist Subventionsattentismus überwiegen.

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  33. Vgl. z. B. Ludwig Trepl, Geschichte der Ökologie, Frankfurt a. M. 1987; Klaus-Georg Wey, Umweltpolitik in Deutschland, Opladen 1982.

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  34. Die steigenden Anforderungen an die Dienstleistungsaufgaben lassen sich u. a. an der Entwicklung der Umweltschutzausgaben ablesen. Zwischen 1975 (13,5 Mrd. DM) und 1994 (21,6 Mrd. DM) haben sich in Westdeutschland die Gesamtausgaben der öffentlichen Hand für den Umweltschutz — in konstanten Preisen gerechnet — fast verdoppelt. Rund drei Viertel der öffentlichen Ausgaben für den Umweltschutz werden von den Kommunen und kommunalen Zweckverbänden getätigt. Der Wert der Umweltschutz-Infrastruktur hat sich von 1975 (128 Mrd. DM) und 1994 (278 Mrd. DM) mehr als verdoppelt. Überwiegender Bestandteil (92%) des Bruttoanlagevermögens sind Kanalisationssysteme und Kläranlagen, der Rest vor allem Abfallentsorgungseinrichtungen. Siehe im einzelnen Statistisches Bundesamt, Fachserie 19 Reihe 6, Umweltökonomische Gesamtrechnung. Ausgaben und Anlagevermögen für den Umweltschutz, Wiesbaden 1996. Ulrich Adler u. a., Umweltschutz in den neuen Bundesländern, in: ifo-Schnelldienst 11/91, S. 3 ff schätzten die Gesamtkosten der Umweltsanierung in Ostdeutschland auf 211 Mrd. DM. Hiervon würden mindestens 87 Mrd. DM auf die Kommunen entfallen (47 Mrd. Abwasserentsorgung, 20 Mrd. DM Abfallentsorgung, 17 Mrd. DM Trinkwasserversorgung, 3 Mrd. DM Altlastensanierung).

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  35. Eine sehr überzeugend politikanalytisch strukturierte Darstellung der rechtlichen Handlungsinstrumente Bernhard Haaß, Handlungsspielräume gemeindlicher Umweltpolitik am Beispiel des Abfallrechts, Berlin 1992.

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  36. Recht anschaulich hierzu Bernd Martens/Jürgen Thomas, Einflußfaktoren des Abfallaufkommens aus Privathaushalten in Baden-Württemberg, in: Zeitschrift für Umweltpolitik, Heft 2/96 S. 243 ff. Daß das bundesrechtlich mit der Verpackungsverordnung etablierte »Duale System Deutschland« im Bereich des Hausmüllaufkommens nur begrenzte Entlastungswirkungen bei kommunalen Dienstleistungen haben kann, belegt überzeugend Anselm U. Römer, Weg von der Wegwerfgesellschaft?, in: Zeitschrift für Umweltpolitik Heft 1/ 94, S. 75 ff.

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  37. Die ersten Zweckverbände mit den Wasserversorgungs-und Abwasserverbänden für das Ruhrgebiet sind bereits um die Jahrhundertwende gegründet worden. Vgl. z. B. Allen V. Kneese/Blair T. Bower, Die Wasserwirtschaft im Ruhrgebiet, in: Horst Siebert (Hrsg.), Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung, Darmstadt 1979, S. 351 ff.

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  38. Laut Karrenberg/Münstermann (Anm.24) sind in Westdeutschland infolge verstärkter Privatisierung nicht zuletzt kommunaler Umweltschutzleistungen ca. 6% des kommunalen Gebührenaufkommens aus den Kommunalhaushalten ausgelagert worden. — Für Ostdeutschland wird wegen der schwachen Finanzkraft der Gemeinden die Privatisierung von Umweltschutzdienstleistungen vor allem als Weg zur Vorfinanzierung von Investitionen empfohlen.

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  39. Siehe z. B. im Überblick Gelfort u. a. (Anm. 2); Eckart Hahn, Ökologischer Stadtumbau, Frankfurt a. M. u. a. 1991; Gerd Steinebach/Sabine Herz/Andreas Jacob, Ökologie in der Stadt-und Dorfplanung, Basel u. a. 1993; Rudolf Stich/Karl-Wilhelm Porger/Gerd Steinebach/Andreas Jacob, Stadtökologie in Bebauungsplänen, Wiesbaden/Berlin 1992; Birzer u. a. (Anm. 7).

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  40. Siehe z. B. Michael Andritzky/Klaus Spitzer (Hrsg.), Grün in der Stadt, Reinbek 1981.

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  41. Siehe z. B. Deutscher Rat für Landschaftspflege (Hrsg.), Natur in der Stadt, Schriftenreihe (1992) 61; Herbert Sukopp (Hrsg.), Stadtökologie. Das Beispiel Berlin, Berlin 1990.

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  42. Vgl. z. B. Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, Allgemeine Ökologische Umweltbeobachtung, Sondergutachten, Wiesbaden 1990.

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  43. Als Beispiel für besonders umfassende Bestandsaufnahmen siehe Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz (Hrsg.), Umweltatlas Berlin, Bd. 1: Berlin 1985, Bd. 2: 1987; Bd. 3: 1996; dies., Ökologisches Planungsinstrument Naturhaushalt/Umwelt, Berlin 1990.

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  44. Siehe z. B. Karl-Heinz Fiebig/Ulrich Klein/Udo Krause, Auswertung von Umweltberichten der Kommunen, Materialien 3/88 des Deutschen Instituts für Urbanistik, Berlin 1988. Einen Überblick über den Stand der kommunalen Umweltberichterstattung enthält das Umweltbundesamt, Daten zur Umwelt 1992/93, Berlin 1994, S. 673 ff.

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  45. Siehe z. B. Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Umweltschonend Planen, Bauen und Wohnen, Bonn 1997; Arno Bunzel, Ajo Hinzen, Gerd Ohligschläger, Umweltschutz in der Bebauungsplanung, Wiesbaden/Berlin 1997. standsaufnahme der naturräumlichen Potentiale und der Belastungssituation den nutzungsorientierten Planungen vorausgehen muß, damit die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Kommunen ihren angemessenen Stellenwert erreichen kann.

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  46. Siehe z. B. Karl Hermann Hübler/Konrad Otto-Zimmermann (Hrsg.), Umweltverträglichkeitsprüfung, Taunusstein 1989; Konrad Otto-Zimmermann u. a., Umweltverträglichkeitsprüfung in der Kommunalverwaltung, Köln 1990.

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  47. Siehe z. B. Dieter Apel, Helmut Holzapfel u. a., Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung, Loseblattsammlung, Bonn 1992, Dieter Apel u. a., Flächen sparen, Verkehr reduzieren — Möglichkeiten zur Steuerung der Siedlungs-und Verkehrsentwicklung, Berlin 1995, Bundesministerien für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie Verkehr (Hrsg.), Flächenhafte Verkehrsberuhigung, Bonn 1992.

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  48. Siehe u. a. Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (Hrsg.), Information zur Raumentwicklung, (1990) 6–7; Willy Leonhardt/Rainer Klopfleisch/Georg Jo-chum, Kommunales Energie-Handbuch, Karlsruhe 1989; Helmut Spitzley, Die andere Energie-Zukunft, Bonn 1989.

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Hucke, J. (1999). Kommunale Umweltpolitik. In: Wollmann, H., Roth, R. (eds) Kommunalpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10504-6_42

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