Zusammenfassung
Wir haben dem Habitus eine entscheidende Vermittlerrolle in der Strukturierung des Handelns eingeräumt. Objektive Strukturen handeln nicht und handelnde Individuen handeln nicht frei und souverän. Wir haben theoretische Ansätze abgewiesen, in welchen die Strukturierung individuellen wie kollektiven Bewußtseins und Handelns auf sozialstrukturelle Faktoren verkürzt wird. In ihnen kommen handelnde Individuen oder ‚Subjekte‘ entweder gar nicht oder nur sehr reduziert ins Bild und Bewußtsein und Handeln scheinen der direkte, mechanische, vollständig determinierte Ausfluß der objektiven Lebenslage zu sein. Derartige Ansätze lassen sich daher als objektivistisch, mechanistisch oder deterministisch charakterisieren; je nach Art der für ausschlaggebend gehaltenen Strukturen kann man materialistische (meist ‚ökonomistisch‘) oder idealistische und ‚kulturalistische‘ Varianten unterscheiden. Subjektivistische, voluntaristische spontaneistische oder aktionistische Ansätze überziehen die Freiheit individuellen Bewußtseins und Handelns und verkennen die natürliche, vor allem aber die historische Strukturierung der Subjekte, Personen oder Individuen selber. Wir haben schließlich behauptet, daß eine ‚Theorie der Strukturierung des Handelns‘ die Logik dieser abstrakten Konfrontationen durchbrechen kann und muß.
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Bader, VM. (1991). Habitus. In: Kollektives Handeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10493-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10493-3_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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