Zusammenfassung
Kollektives Handeln ist Handeln, nicht einfach ‚Verhalten‘. Die Analyse seiner verschiedenen Formen verlangt darum eine handlungsbegriffliche, keine verhaltenstheoretische Grundlegung.l Wir wollen daher hier einige Ergebnisse allgemeiner Handlungsanalysen pointiert zusammenfassen, soweit diese die Herausbildung kollektiven Handelns erhellen können. Handlungsbegriffliche Grundlegungen von Gesellschaftstheorien sollten dabei unserer Ansicht nach genau unterschieden werden von handlungstheoretischen Erklärungsstrategien im engeren Sinne im Unterschied zu Struktur-Theorien. Auch Struktur-Theorien können eine handlungsbegriffliche Grundlage nicht entbehren, wollen sie ihren Gegenstand — gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungstendenzen als Voraussetzung wie Resultat spezifischen gesellschaftlichen Handelns — nicht a limine verfehlen.2 Unser handlungsbegrifflicher Bezugsrahmen hat im Vergleich zu anderen einige Vorteile: Er erlaubt es, kausale und intentionale Erklärungen kollektiven Handelns zu integrieren und zeigt die Schnittstellen derartiger Erklärungen. Er enthält ein breiteres Spektrum relevanter Typen der Orientierung und Handlung und gestattet es, angeblich notwendige theoretische Entscheidungen zwischen affektiven und rationalen, zwischen verständigungsorientierten und strategischen Handlungsmodellen, zwischen ‚dem‘ Menschen als ‘peace-or war-maker’ usw., zu durchbrechen.
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Bader, VM. (1991). Kollektives Handeln und soziale Bewegungen. In: Kollektives Handeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10493-3_2
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