Zusammenfassung
Die erste Intention dieses Beitrags ist der Hinweis auf die Nachhut der sozialistischen Gesellschaft an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ihre ungünstigen Aufwachsbedingungen — in der Familie, im Bildungssystem, in bezug auf Beschäftigungschancen — haben sich im gesellschaftlichen Umbruch gegenüber DDR-Zeiten oft erst einmal real verschlechtert. Solche Gruppen dürften schon zuvor keinen geringen Umfang gehabt haben, wie aus den Zahlen lernbehinderter Sonderschüler und junger Erwachsener ohne Berufsausbildung ersichtlich wird, nachdem offene Ausgliederung erfolgt und die Statistiken nicht mehr beschönigt werden. In und mit der Wende dürften sie noch größer geworden sein. Jedenfalls stellt die Kinderbeauftragte in ihrer jüngsten Vorlage an den zuständigen Landtagsausschuß von Sachsen-Anhalt fest: mit der durch instabile Arbeitsmarktbedingungen gekennzeichneten Ausdifferenzierung der Lebensverhältnisse sei die Zahl der Kinder groß, die in Familien mit erheblichen finanziellen Problemen aufwachsen. Noch größer werde die Zahl der Kinder geschätzt, die unter Beziehungsdefiziten zu leiden haben. Es bedürfe der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit, gerade „diesen Kindern auf der Grundlage der Chancengleichheit die Teilhabe am soziokulturellen Leben zu ermöglichen“ (Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit 1996, S. 6).
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Wald, R. (1998). „Im alten System wär’s für ihn leichter gewesen“. In: Kindheit in der Wende — Wende der Kindheit?. Reihe Kindheitsforschung, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10479-7_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2014-7
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