Zusammenfassung
Die bisherige Forschung über nichteheliche Lebensgemeinschaften in gemeinsamen (NEL) oder getrennten (LAT) Haushalten in Deutschland hat Fragen nach Kindern eher beiläufig behandelt. Dies mochte seinen Grund darin haben, daß Kinder in solchen Konstellationen von Elternschaft bisher kein quantitativ und qualitativ bedeutsames Phänomen zu sein schienen. Durch die neuen Bundesländer hat sich das allerdings geändert. Laut Familiensurvey lebten 1994 in den alten Bundesländern 3,3% der ledigen, getrenntlebenden, geschiedenen oder verwitweten Befragten mit einem festen nichtehelichen Partner und mindesten einem (eigenen, Stief-, Pflege- oder Adoptiv-) Kind in häuslicher Gemeinschaft zusammen. Weitere 1,6% der Befragten mit mindestens einem Kind im Haushalt gaben einen außerhalb wohnenden festen Partner an. Die Vergleichzahlen für die neuen Bundesländern lauten 8,1% (NEL) bzw. 2,7% (LAT; vgl. Marbach/Bien/Bender 1996, S. 29). Während in der BRD 1988 die Mehrheit der Personen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften keine Kinder im Haushalt hatte (rund 85%), verhielt es sich in der DDR umgekehrt: die Mehrheit dieser Personen (52%, vgl. Engstler 1997, S. 50) lebte mit Kindern zusammen. Gysi u.a. (1993, S. 242) bezeichnen wegen dieses hohen Kinderanteils NEL in den neuen Bundesländern als „nichteheliche Familiengemeinschaften“.
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Marbach, J.H. (1998). Nichteheliche Kinder im Verwandtennetz. In: Bien, W., Schneider, N.F. (eds) Kind ja, Ehe nein?. Deutsches Jugendinstitut, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10470-4_6
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