Zusammenfassung
Die Suche nach der geeigneten Sozialform des Kibbutz hatte schließlich zu einem Siedlungstyp gefuhrt, der bei unterschiedlicher Größe gemeinsame Strukturmerkmale aufwies: kollektiver Besitz und kollektive Nutzung der Produktionsmittel, Arbeitspflicht, Verbot von fremder Lohnarbeit, direkte Mitbestimmung eines jeden Mitglieds bei allen Belangen des Kibbutz (Basisdemokratie), kollektiver und egalitärer Konsum, Kollektiverziehung. Bei weitgehender Beibehaltung dieser Basisprinzipien hat sich der Kibbutz sozialstrukturell durchaus verändert. Dabei lassen sich vier bis fünf aufeinander-folgende Phasen mit jeweils typischen Merkmalen unterscheiden: Bund und Übergangsbund, Kommune, Assoziation (vgl. Cohen, 1982) und Transformation (vgl. Ben-Rafael, 1997). Die Phasen durchläuft im Prinzip jeder Kibbutz von seiner Gründung an, so daß eine zeitliche Zuordnung bzw. Abgrenzung für die einzelnen Kibbutzim aufgrund der verschiedenen Zeitpunkte ihrer Entstehung nicht möglich ist. Für die Mehrheit der Kibbutzim läßt sich jedoch sagen, daß die Bund-Phase in der Regel die Gründungsphase in den 20er und 30er Jahren gewesen ist, daß sie in den 50er Jahren Merkmale der Kommune hatten und ab den 60er Jahren zur Assoziation geworden sind. Seit Mitte der 80er Jahre können wir von der Phase der Krise und Transformation sprechen.
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Fölling-Albers, M., Fölling, W. (2000). Die phasenspezifische Entwicklung der Kibbutzim und ihre Auswirkungen auf die Erziehungskonzepte und -einrichtungen. In: Kibbutz und Kollektiverziehung. Reihe Kindheitsforschung, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10469-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2248-6
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