Zusammenfassung
Ein tiefgreifendes Problem der empirischen Analyse der Lebensphase Jugend liegt in einem Grunddilemma der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung (zur Übersicht Allerbeck/Rosenmayr 1976; Coleman 1976). Es betrifft die präzise Definition des Gegenstandes dieser Forschung.18 So ist das, was der allgemein verwendete Begriff „Jugend“ (Adoleszenz) bezeichnet und welche Alterskohorten er per Definition umfasst, alles andere als klar umrissen. Die in der Realität betrachtete Gruppe der „Jugend” ist bei weitem nicht so homogen, wie es der globale Kennzeichnungsbegriff auf den ersten Blick suggeriert. Dies führt zu einer Vielfalt von unterschiedlichen inhaltlichen Verwendungen dieser Bezeichnung. Ein gutes Beispiel für die heterogene Nutzung des Begriffes „der Jugend“ sind die durch verschiedene Forscher unterschiedlich festgelegten Jugendphasen. Sie manifestieren sich in diversen empirischen Jugendstudien in fast stetig variierenden Altersgrenzen (vgl. Deutsche Shell 2000; Fischer/Münchmeier 1997; Gaiser u.a. 2000; Hoffmann-Lange 1995; Zinnecker u.a. 1992). So lässt sich z.B. in der Untersuchungsreihe der Shell-Jugendstudien eine Vielzahl von Veränderungen im Alter der jeweiligen Auswahlgruppen über unterschiedliche Jahrgänge hinweg feststellen. Richtete sich 1987 Fokus der Untersuchungen auf die 15–25jährigen (vgl. Zinnecker 1991a), so bildeten 1992 die 13–29jährigen (vgl. Zinnecker 1992; Silbereisen u.a. 1996) und 1997 die 14–27jährigen die Untersuchungsgruppen (vgl. Fischer/Münchmeier 1997), um 2000 wieder zu den 15–24jährigen zurückzukehren (vgl. Deutsche Shell 2000).
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Pickel, G. (2002). Theoretische Überlegungen der Jugendforschung. In: Jugend und Politikverdrossenheit. Politische Kultur in den neuen Demokratien Europas, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10438-4_2
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