Die Erfindung des Buchdrucks. Drucke in der Donat- und Kalendertype

Zusammenfassung

In allen späteren Nachrichten, besonders aber in der berühmten Schlußschrift des Cahtolicondruckes von 1460, wird Mainz als die Stadt der Erfindung des Buchdruckes genannt. In seine Vaterstadt Mainz ist Gutenberg wahrscheinlich vor 1448, d. h. vor der urkundlich belegten Darlehensaufnahme der 150 Gulden zurückgekehrt. Und aus dieser Zeit stammen die ältesten Fragmente typographischer Drucke. Für die ersten Druckversuche wählte man kurze, häufig gebrauchte Texte, die raschen Absatz und gute Einnahmen garantierten. Solche Büchlein sind aber besonders dem Verschleiß und der Zerstörung ausgesetzt gewesen. Ruppel weist darauf hin, daß wir die erhaltenen Bruchstücke vor allem dem Brauch der alten Buchbinderwerkstätten verdanken, alte Bücher als Makulatur aufzukaufen und damit die Einbände zu verstärken. Deshalb haben Gurenbergforscher ganze Bibliotheken nach solchen Blättern durchgesehen und erfolgreich diese frühesten Druckerzeugnisse aus den Einbänden gelöst.

Weil aber der Ursprung der Druckkunst in unserer goldenen Stadt Mainz ans Licht trat ..., so ist es recht und billig, daß der Ruhm dieser Kunst von uns ungeschmälert gewahrt werde.

Erzbischof Berthold von Mainz, 1486