Zusammenfassung
Am stabilsten, so will es manchen Beobachtern heute scheinen, waren die internationalen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg in den überschaubaren Perioden des Ost-West-Konflikts. Demgegenüber erwecken die Wandlungsprozesse des internationalen Systems seit dem Ende der achtziger Jahre den Eindruck von chaotischen Entwicklungen und Turbulenz. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß sich die Ara des Ost-West-Konflikts von 1945 bis 1989 in einer wichtigen Hinsicht von den Destabilisierungsprozessen, die seither das Geflecht der internationalen Beziehungen so undurchschaubar machen, unterscheidet: Über allen Konflikten lag die Gefahr der gegenseitigen nuklearen Vernichtung der antagonistischen Weltblöcke, angeführt von den USA im Westen und der Sowjetunion im Osten.
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Literatur
Raymond L. Garthoff: Detente and Confrontation. American-Soviet Relations from Nixon to Reagan, Washington D.C. 1985; Ernst-Otto Czempiel: Machtprobe. Die USA und die Sowjetunion in den achtziger Jahren, München 1989.
Zur Geschichte der KSZE vgl. Wilfried von Bredow: Der KSZE-Prozeß. Von der Zähmung zur Auflösung des Ost-West-Konflikts, Darmstadt 1992.
Damit wird der Idealtyp des Handelsstaates weitergedacht, vgl. Richard Rosecrance: Der neue Handelsstaat. Herausforderungen far Politik und Wirtschaft, Frankfurt 1987.
Wilfried von Bredow/rhomas Jäger: Die Illusion des Eurozentrismus und die Vielfalt der Risiken, in: Europäische Sicherheit, H.5 1991, S. 260–266.
Zur Stabilität bipolarer Ordnungen bes. Kenneth N. Waltz: Theory of International Politics, New York u.a. 1979, S.161ff.
Grundlegend hierzu Donald L. Horrowitz: Ethnic Groups in Conflict, Berkeley u.a. 1985.
John Mearsheimer: Back to the Future: Instability in Europe after the Cold War, in: International Security, H.1/1990, S.5–56.
Walter L. Bühl: Transnationale Politik. Internationale Beziehungen zwischen Hegemonie und Interdependenz, Stuttgart 1978.
Sicherheitsfragen bleiben in der Politik dominant, aber sie lassen sich nicht mehr militärisch konzentrieren. Staaten bleiben wichtige Akteure, sie verlieren ohne produktiven gesellschaftlichen Kontext aber an Bedeutung nach außen.
Joseph S. Nye: Bound to Lead. The Changing Nature of American Power, New York 1990.
Robert O. Keohane: After Hegemony. Cooperation and Discord in the World Political Economy, Princeton 1984.
Der Erfolg von Politik entscheidet sich immer an der Realisierung eigener Interessen im Vergleich zur Realisierung der Interessen anderer Akteure. Da Interdependenzgeflechte asymmetrisch sind, gibt es immer Akteure mit geringerer Abhängigkeit, denen die Auflösung der Zusammenarbeit weniger schadet. Die internationale Offenheit industrialisierter Gesellschaften bedeutet zudem eine Vervielfachung der relevanten Akteure.
Dwight BogdanoyNladimir Lowell: A World History, Chapter 13: The disastrous 21st Century, (University of California, Moscow) Moscow 2992, zitiert nach: The Economist 26.12. 1992, S. 17–19.
Hierzu Ernst-Otto Czempiel: Internationale Politik. Ein Konfliktmodell, Paderborn u.a. 1981, S.101ff.
Die Gefahr, daß national orientierte Kräfte dies als „ausländischen Einfluß“ instrumentieren, sehen wir. Vgl. Pat Choate: Agents of Influence. How Japan’s Lobbyists in the United States Manipulate America’s Political and Economic System, New York 1990.
Robert O. Keohane: International Institutions and State Power. Essays in International Relations Theory, Boulder u.a. 1989, S. 35–73.
Als Merksatz der internationalen Beziehungen hat zu gelten, daß auch die kooperativen trilateralen Beziehungen Konfliktbeziehungen sind.
Zur Theorie Kenneth N. Waltz: Theory of International Politics, New York u.a. 1979.
Shintaro Ishihara: Wir sind die Weltmacht — Warum Japan die Zukunft gehört, Bergisch-Gladbach 1992; der amerikanische Titel lautet: The Japan that Can Say „No“ —: The New U.S.-Japan Relations Card, New York 1991.
Zur US-Sicherheitspolitik: Sean M. Lynn-Jones/Steven E. Miller (Hrsg.): America’s Strategy in a Changing World, Cambridge-London 1992.
Vgl. beispielsweise Peter J. Schraeder (Hrsg.): Interventions into the 1990s. U.S. Foreign Policy in the Third World, Boulder-London 1992.
Jeffrey T. Bergner: The New Superpowers. Germany, Japan, the U.S. and the New World Order, New York 1991.
Vgl. hierzu George Friedman/Meredith Lebard: The Coming War with Japan, New York 1991.
Hierzu gibt es mehr Fragen als anderes; vgl. Wolfgang Wessels: Von der EPZ zur GASP. 36 Anmerkungen, Ms. Bonn 1993.
Carol Rae Hansen (Hrsg.): The New World Order: Rethinking America’s Global Role, Flagstaff 1992.
So Josef Joffe: Amerikas Große Strategie nach dem kalten Krieg, in: Wolfgang Heydrich u.a. (Hrsg.): Sicherheitspolitik Deutschlands: Neue Konstellationen, Risiken, Instrumente, Baden-Baden 1992, 5. 112.
Robert Gilpin: War and Change in World Politics, New York 1981.
Richard Hoolbrooke: Japan and the United States: Ending the Unequal Partnership, in: Foreign Affairs, Winter 1991/92, S.41–57.
Elke Thiel: USA und EG als ökonomische Akteure: Strukturelle Optionen im atlantischen und trilateralen Verhältnis, in: Wolfgang Heydrich u.a. (Hrsg.): Sicherheitspolitik Deutschlands: Neue Konstellationen, Risiken, Instrumente, Baden-Baden 1992, S. 162.
Hier ist nun aber schon wieder eine Gegenbewegung zu vermerken. So folgte auf Erza Vogel: Japan as Number 1. Lessons for America, New York 1979 inzwischen Jon Woronoff: Japan as anything but Number One, New York 1990, gefolgt von Brian Reading: Japan: The Coming Collapse. A Proving Report on Japans Economy, Politics and Society and the Crisis of the 1990’s, New York 1992.
Karel van Wolferen: The Enigma of Japanese Power, New York 1989.
Joachim Glaubitz: Die Außenpolitik Japans, in: Wichard Woyke: Netzwerk Weltpolitik. Großmächte, Mittelmächte und Regionen und ihre Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg, Opladen 1989, 5. 301–320.
Zu einer Perspektive kooperativer Konkurrenz vgl. Lester Thurow: Head to Head. The Coming Economic Battle among Japan, Europe, and America, New York 1992.
Young-Kwan Yoon: The Political Economy of Transition. Japanese Foreign Direct Investment in the 1980’s, in: World Politics, Oct. 1990, S. 12.
Geoffrey Edwards/Elfriede Regelsberger (Hrsg.): Europe’ Global Links. The European Community and Inter-Regional Cooperation, New York 1990.
Das schließt ein, daß bestimmte gesellschaftliche Gruppen dadurch Nachteile erfahren.
In Tokio können solche Szenarien ausgemacht werden, Masamori Sase: Das Mächtedreieck Japan-ChinaSowjetunion, in: Karl Kaiser/Hans Peter Schwarz (Hrsg.): Weltpolitik. Strukturen-Akteure-Perspektiven, Bonn 1985, S. 582.
Beide Organisationen, die North American Free Trade Association und die Asia-Pacific Economic Cooperation sind allerdings in keiner Weise institutionell mit dem Organisationsgrad der EG zu vergleichen.
Wir haben an anderer Stelle vorgeschlagen, Japan in den konzeptionellen Mittelpunkt der außenpoltischen Überlegungen Deutschlands zu stellen; vgl. Wilfried von Bredow/Thomas Jäger: Neue Deutsche Außenpolitik. Nationale Interessen in internationalen Beziehungen, Opladen 1993.
Lawrence Krause: Trade Policy in the 1990’s: good-bye bipolarity, hello regions, in: The World Today, H.5 1990, S. 83f.
In diesem Fall von Mottoo Shiina in: Joseph S. Nye u.a.: Globale Kooperation nach dem Ende des Kalten Krieges: eine Neueinschätzung des Trilateralismus, Bonn 1992, S.29ff.
Anregend hierzu Panajotis Kondylis: Planetarische Politik nach dem Kalten Krieg, Berlin 1992, S. 59–74.
Die Fähigkeit zur Führung der transnationalen Beziehungen setzt gerade eine gewisse Distanz zu gesellschaftlichen Akteuren voraus.
Mark Borthwick: Pacific Century. The Emergence of Modern Pacific Asia, Boulder u.a. 1992, S. 250.
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von Bredow, W., Jäger, T. (1994). Das Ende des Ost-West-Konflikts und die Zukunft der trilateralen Kooperation. In: von Bredow, W., Jäger, T. (eds) Japan. Europa. USA.. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10426-1_12
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