Zusammenfassung
Die Besonderheiten der israelischen Demokratie — das Fehlen einer Verfassung, der seit 1948 währende Ausnahmezustand und ein ausgeprägter Parteienpluralismus — gehen auf die Entstehungsgeschichte des Landes zurück. Die bereits in der Vorstaatszeit geschaffenen Institutionen setzten den Rahmen, innerhalb dessen sich das politische System des jungen Staates formierte. So wurde der die Zionistische Weltorganisation prägende und vom Parlament des Jischuv (Asefat ha-Nivcharim) bestätigte Parteienproporz beibehalten. In einigen Fragen beeinflusste auch der britische Parlamentarismus Struktur und Funktionsweise der politischen Institutionen des Landes, beispielsweise hinsichtlich der kollektiven Verantwortung der Regierung gegenüber dem Parlament.
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References
Beilin, Yossi 1992, S. 193. 2 Vgl. ebd., S. 242ff.
Yonathan Shapiro spricht von einem „ dominant party system“, das er mit den politischen Systemen in Nachkriegsitalien und Japan vergleicht; Shapiro, Yonathan 1993, S. 75. Auch Arian konstatiert, dass es sich um ein „dominant party political system“ handelt; Arian, Asher 1998a, S. 142. 4 Sheffer, Gabriel 1999, S. 150; Medding, Peter Y. 1999, S. 172. 5 Vgl. Galnoor, ltzhak 1993, S. 100.
Benyamin Neuberger spricht von der Dominanz einer Partei für die Jahre 1948 bis 1969 und von einer Übergangsphase 1973 bis 1977. Die folgenden Jahre bis 1996 bezeichnet er als „Zwei-Blöcke-System (ma’arechet du-guschit). Neuberger, Benyamin 1997b, S. 241. 7 Sheffer, Gabriel 1999, S. 156ff. 8 Susser, Bernard 1998, S. 254f.
Bogdanor, Vernon 1993, S. 90.
Arian, Asher/Shamir, Michal 1995, S. 12. 11 Sprinzak, Ehud/Diamond, Larry 1993, S. 2. 12 Auch im Vorfeld der Knessetwahl 2003 standen sowohl jüdische als auch arabische Kandidaten auf dem Prüffeld; neben dem jüdischen ehemaligen Kach-Aktivisten Baruch Marsel mussten sich die arabischen Kandidaten der Parteien Balad bzw. Chadasch, Asmi Bischara und Achmed Tibi, der Wahlkommission stellen. Unter Berufung auf das Recht auf freie Meinungsäußerung sprach sich der Oberste Gerichtshof letztlich jedoch gegen die beantragten Verbote aus.
Doron, Gideon 1996, S. 35. 14 Ram, Uri 1998b, S. 29.
Neuberger, Benyamin: Keine Verfassung, aber zahlreiche „Grundgesetze“, Parlament, 27. März 1998, S. 11. 16 Hänsel, Lars 2001, S. 128.
Eine repräsentative Erhebung von November 2000 sagte aus, dass nur 30% der Befragten das 1992 inaugurierte Wahlsystem für besser hielten, jedoch 59% eine Rückkehr zum alten System befürworteten. Ha-Arez, 26. November 2000. 18 Vg l. Korn, Dani 1998, S. 18. 19 Arian, Asher 1998a, S. 160f; Sheffer, Gabriel 1999, S. 159.
Zur Rolle des Obersten Gerichtshofes (Bagaz) vgl. Lahav, Pnina 1993; Barak, Aharon 1998. 21 Ausführlich zu beiden Gesetzen siehe Gross, Aeyal M. 1998.
Folgende Grundgesetze (Basic Laws) wurden von der Knesset bisher verabschiedet: Knesset (1958, 10 Ergänzungen, Festlegung über Direktwahl des Ministerpräsidenten 1991), Böden (1960), Staatspräsident (1964), Regierung (1968, 1992 und 2001 neu verabschiedet), Wirtschaft des Staates (1975), Militär (1976), Jerusalem, Hauptstadt Israels (1980), Gerichtswesen (1984), Staatskontrolleur (1988), Berufsfreiheit (1992, 1994 Neuformulierung, damit Gesetz von 1992 außer Kraft gesetzt), Menschenwürde und Freiheit (1992, Ergänzung 1994). 23 www.knesset.gov.il/laws/special/eng/basic3_eng.htm. 24 Aharon Barak sprach von einer „constitutional revolution in the Israeli legal und political system“. Zit. nach Don Yehiya, Eliezer 1999b, S. 95. 25 Aronoff, Myron J. 2000, S. 92.
Hazan, Reuven H. 1997, S. 2f. 27 Sprinzak, Ehud/Diamond, Larry 1993, S. 1. 28 Burg, Avraham 2000, S. 16. 29 Ebd.
Interview mit Reuven Rivlin, Haaretz Magazine, 5. Juni 2003, S. 10. 31 Ha-Arez, 20. Juni 2003; 24. Juni 2003. Vgl. Website des Israel Democracy Institute www.idi.org.il. 32 Harris, Michael/Doron, Gideon 1999, S. 17.
Unmittelbar nach der Wahl 1999 spaltete sich ein liberal-sozialdemokratisch orientierter Flügel unter Roman Bronfman (Mifleget Ha-B’chirah ha-Demokratit) ab; 2003 schloss sich die Partei nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse dem Likud an.
Vgl. Schulze, Gerhard 1993.
Doron, Gideon 1996, S. 35.
Ikarei emdot ha-Avodah me-toch hachlatot ha-we’idah ha-5. (Hauptpositionen der Partei der Arbeit auf Grundlage der Beschlüsse des 5. Parteitages), Tel Aviv 1992, S. 2. 37 Ebd., S. 3f.
Ha-Tnuah le-Jahdut Mitkademet be-Jisrael 1999, S. 11.
Jisrael ba-Alijah kann übersetzt werden als „ Israel im Aufstieg“, zugleich aber auch als „ Israel in Einwanderung“. 40 Frisch, Hillel 2001, S. 154. Der Trend setzte sich auch 2003 fort; 71,6% der Wähler gaben ihre Stimme arabischen Parteien bzw. Chadasch.
Die Vereinigte Arabische Liste erhielt fünf Sitze; die Demokratische Front für Frieden und Gleichheit (Chadasch) verfügte 1999–2003 über drei Mandate, davon wurde eines von einer jüdischen lsraelin wahrgenommen; der National-Demokratische Bund (Balad) errang zwei Sitze, spaltete sich jedoch noch 1999 in zwei Einmann—Fraktionen auf. 42 Korn, Dani 1998.
Während sich 1996 77% und 1999 75% der arabischen Staatsbürger Israels an den Knessetwahlen beteiligten, gaben 2003 lediglich 64% ihre Stimme ab.
Ben-Eliezer, Uri 1999, S. 54. 46 Yishai, Yael 1998, S. 149. 47 Ben-Eliezer, Uri 1998b, S. 380.
Yishai, Yael 1998, S. 155.
Gidron, Benjamin/Katz, Hagai/Bar, Michal 2000, S. 16. Die leichten Ungenauigkeiten in den Prozentzahlen entsprechen der zitierten Quelle; sie ergaben sich offensichtlich beim Auf- und Abrunden der Einzelpositionen, beeinträchtigen jedoch keinesfalls die Gesamtaussage der Statistik.
Jaffe, Eliezer D. 1999, S. 17–23. 51 Vgl. Abschnitt: Die „sephardische Revolution“, S. 98–101.
Unveröffentlichtes Material, der Verfasserin im Mai 2001 zur Verfügung gestellt durch The Israel Association for Ethiopian Jews. 53 Jerusalem Post, 16. Februar 2001.
New Israel Fund 1999, S. 18. 55 Ebd., S. 19.
Jaffe, Eliezer D. 1999, S. 581f. 57 Panim for Jewish Renaissance in Israel: Directory of Jewish Renaissance in Israel, May 2000, S. 133.
Vgl. Doron, Gideon 1996.
Ben-Eliezer, Uri 1999, S. 88.
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Timm, A. (2003). Transformation des politischen Systems. In: Israel — Gesellschaft im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10409-4_5
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