Zusammenfassung
Zu den Rahmenbedingungen israelischer Staatswerdung und Existenz gehört die einzigartige Verknüpfung von Universellem und Unikalem, von Kontinuität und Wandel, von Konsens und Konflikt. Jeder Vergleich mit anderen Staaten und Gesellschaften zeigt neben einer Reihe von Gemeinsamkeiten viel Spezifisches, das den historischen und geopolitischen Gegebenheiten des Landes geschuldet ist. Das politische System, die Hauptakzente der Innen- und Außenpolitik, die Strukturen der Wirtschaft, die Orientierung des Sozialsystems, der Aufbau des staatlichen Bildungswesens sowie wesentliche Elemente der Alltagskultur entsprechen durchaus westlichen Standards. Sie lassen Israel in nur geringem Maße den übrigen Staaten im nahöstlichen Umfeld ähnlich erscheinen und bezeugen die gesellschaftsprogrammatische Ausrichtung auf die parlamentarisch-demokratisch verfassten Gemeinschaften Westeuropas und Nordamerikas.
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References
Die Charakterisierung Israels als „ Einwanderergesellschaft“ mit „ multiethnischer“ bzw. „ multikultureller“ Bevölkerungsstruktur ist wissenschaftlich umstritten; sie entspricht dennoch der Realität und besitzt überdies im innergesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs einen kommunikativen Stellenwert; insbesondere aus letzterem Grund seien die Begriffe in der Studie beibehalten.
Rubinstein, Amnon 2001, S. 51.
Vgl. Zuckermann, Moshe 1998, S. 18ff.
Eisenstadt, Shmuel N. 1992, S. 265f.
Ebd., S. 633.
Israel-info.gov.i1:70/00/constit/laws/bas.12 (5. November 1997).
Ausgenommen sind Juden, die Verbrechen gegen das jüdische Volk begangen haben bzw. die die allgemeine Gesundheit oder die staatliche Sicherheit gefährden könnten.
In den 1970 angenommenen Ergänzungen zum Rückkehrgesetz heißt es: „ Die Rechte eines Juden im Sinne dieses Gesetzes gelten in gleicher Weise für Kinder und Enkel von Juden, für Ehepartner von Juden, und für Ehepartner von Kindern und Enkeln von Juden; ausgenommen diejenigen, die Jude waren und aus eigenem Willen zu einer anderen Religion übergetreten sind. Es ist ohne Relevanz, ob der Jude, von dem diese Rechte abgeleitet werden, noch am Leben ist oder nicht, bzw. ob er selber eingewandert ist oder nicht.“ Zit. nach Marmeri, Chanoch: „ Das Rückkehrgesetz“, Israel Et palästina, Nr. 6/1994, S. 35.
Offizielle Statistiken geben für 2002 mitunter lediglich zwei Hauptgruppen der Bevölkerung an — Juden und Neueinwanderer (80,3%) und Araber (19,7%).
Unabhängigkeitserklärung, zit. nach: Eban, Abba 1970, S. 367.
Arian, Asher 1998a, S. 42.
Unabhängigkeitserklärung, zit. nach Eban, Abba 1970, S. 367.
2003 lebten laut Angaben des Israelischen Zentralbüros für Statistik 38% der jüdischen Weltbevölkerung in Israel. http://www.cbs.gov.il/hodaot2003/01_03_103.htm (10. Juni 2003).
In den USA leben 5,8 Mio. Juden, davon 1,8 Mio. in New York. Wolffsohn, Michael/Bokovoy, Douglas 2003, S. 441.
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Timm, A. (2003). Israel — ein Staat wie jeder andere?. In: Israel — Gesellschaft im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10409-4_2
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