Zusammenfassung
Das Wirtschaftssystem einer Gesellschaft prägt in entscheidendem Maße die Art und Weise, wie ihre Streitkräfte strukturiert und ausgerüstet sind. So setzte die Einführung der Artillerie in den neuzeitlichen Heeren das Vorhandensein einer entsprechenden Handwerkerschicht voraus. Die Mechanisierung der Streitkräfte der heutigen Zeit beruht auf der Industriegesellschaft. Nun entwickeln sich einige moderne Staaten in Richtung einer Informationsgesellschaft, und folgerichtig werden die Streitkräfte dieser Entwicklung Rechnung tragen.
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Literatur
Im Falle einer unbegrenzten Zielsetzung bzw. einer grenzenlosen Herausforderung wäre die militärisch überlegene Macht stets dazu in der Lage, das gegnerische Land zu vernichten. Der Preis könnte jedoch u.U. die eigene weitgehende Zerstörung sein. Nukleare Risiken disziplinieren daher Kriegsziele. Eine vergleichbare kriegszielbegrenzende Wirkung kann von biologischen Waffen erwartet werden. Diese Zurückhaltung wird jedoch den Westen mehr betreffen als einzelne (nicht-staatliche) Akteure, denen der eigene Tod gegebenenfalls nichts (Negatives) bedeutet. In jedem Fall dürften staatliche Akteure, die den Westen herausfordern, bestrebt sein, den Westen nicht übermäßig zu provozieren, da dieser anderenfalls seine Zurückhaltung aufgeben könnte. Insgesamt sollte man im Zusammenhang mit dem neuen sicherheitspolitischen Umfeld jedoch nicht ausschließlich auf ein westlich-rationales Abschreckungskalkül setzen, sondem insbesondere die Schutzerfordernisse gegenüber Angriffen sowie (der defensiven Komponente nachgeordnet) die Fähigkeit zur Zerstörung gegnerischer Angriffsfähigkeit in den Mittelpunkt sicherheitspolitischer Überlegungen stellen.
Die Rolle des Militärs bei der Bekämpfung des Terrorismus wird insgesamt jedoch nur begrenzt sein. Die überwiegende Zahl der Maßnahmen wird im Bereich der Diplomatie und konkret der polizeilichen und geheimdienstlichen Zusammenarbeit angesiedelt sein und sich beispielsweise auf die Überwachung von Telefongesprächen und Geldtransfers, Erhöhung der Flughafensicherheit etc. konzentrieren.
Von westlicher Seite Informationsoperationen gegen einen Gegner zum Einsatz zu bringen ist vermutlich vor dem Beginn von Kampfhandlungen am wirkungsvollsten und interessantesten, zu diesem Zeitpunkt jedoch am schwierigsten von Computerkriminalität abzugrenzen und damit rechtlich am umstrittensten.
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Mey, H.H. (2003). Informationstechnologie und moderne Kriegführung. In: Häckel, E., Stein, G. (eds) Internationale Kontrolle sensitiver Technologien. Berliner Schriften zur Internationalen Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10390-5_7
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