Skip to main content

Part of the book series: Reihe Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 21))

  • 211 Accesses

Zusammenfassung

In den vorangegangenen Kapiteln wurde deutlich, daß im Spannungsverhältnis von Ethnisierung und Vergeschlechtlichung Geschlecht als Effekt divergierender, differierender und miteinander konfligierender Macht- und Herrschaftverhältnisse gedacht werden muß. In dieser Konstellation bildet sich ein spezifisches Subjekt heraus, das durch die Verhältnisse, Diskurse und Institutionen seiner Zeit konstitutiert wird. In der Interdependenz der Achsen von Raum und Zeit konfigurieren sich Subjekte als soziale Phänomene (Urry 1985:35). Jedes strukturelle Phänomen manifestiert sich in einem geographischen Raum zu einer besonderen historischen Zeit. Demzufolge ist der Ort etwas sozial geschaffenes, das Edward Soja auf zwei Ebenen ansetzt: erstens die physische, die Ebene der materiellen Konfigurationen, und zweitens die mentale, die Ebene der Kognition und Repräsentation (Soja 1985:93). Auf dieser Basis erzeugt sich das Subjekt als sozial-situiertes Wesen. Das Subjekt wirkt in die Produktion von Raum mit und wird zugleich selbst im Raum geschaffen. Demnach fungiert es gleichzeitig als Medium und Produkt sozialer Aktionen und Beziehungen in Raum und Zeit. Es bildet sich in der Kontingenz sozialer Verhältnisse, aber auch in der Produktivität eines Raum-Zeitverhältnisses aus (Soja 1985:94). Kontingenz entsteht jedoch nicht im Vakuum, sondern ist selbst Produkt einer Raum-Zeit-Dialektik. Es trägt in sich die Dynamiken und Spuren vergangener Zeiten und Orte.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Bereits Ursula Apitzsch machte in ihrer Studie zu italienischen Arbeitsmigrantlnnenkinder auf diesen Aspekt aufmerksam (Apitzsch 1997).

    Google Scholar 

  2. Migration selbst ist ein Begriff, der in der Moderne entstanden ist und mit dem versucht wird, die Bewegungen innerhalb und außerhalb des Nationalstaates zu fassen. Zwar gehören Migrationsbewegungen zur Geschichte der Menschheit, doch erst durch die Herausbildung der Nationalstaaten werden Diskussionen um Grenzüberschreitungen zum Thema. In fordistischen Gesellschaftsformationen des 20. Jahrhunderts avanciert „Migration” durch die transnationale kapitalistische Entwicklung zu einem zentralen politischen und ökonomischen Steuerungsinstrument westlicher Nationalstaaten (Castles 1988).

    Google Scholar 

  3. Die Dämonisierung des Islam beruft sich auf historische Ereignisse wie die Errichtung eines „Gottesstaates” im Iran 1981, der die Rechte von Frauen, Andersgläubigen und politisch Andersdenkenden nicht achtet. Dieses Ereignis gab die Folie für eine homogenisierende Konstruktion des Islam ab. Die unterschiedlichen Strömungen und ihre geo-politische Ausformung werden dabei unberücksichtigt gelassen.

    Google Scholar 

  4. „Schwarz” schreibt sich hier groß, weil es nicht als phänotypisches Merkmal gemeint ist, sondern als politische Kategorie. Als solche markiert sie das Phänomen des Rassismus.

    Google Scholar 

  5. Der Begriff der „accountability” benennt die historische und politische Verantwortung von Subjekten, die sich aus ihren strukturellen Positionierungen ergibt. Er verweist auf das Moment des Gewordenseins in Gesellschaft. Handeln wird in diesem Zusammenhang als Effekt der Verhältnisse betrachtet und nicht als voluntaristischer Akt des Subjekts (Spivak 1993).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Rodríguez, E.G. (1999). Politik der Örtlichkeit als Verortungsperspektive. In: Intellektuelle Migrantinnen — Subjektivitäten im Zeitalter von Globalisierung. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 21. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10382-0_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10382-0_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2398-8

  • Online ISBN: 978-3-663-10382-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics