Skip to main content

Zusammenfassung

Die aktuelle religionssoziologische Forschung ist — sowohl in ihrer empirischen wie theoretischen Ausprägung — durch eine doppelte Akzentsetzung gekennzeichnet. Zum einen wird Religion regelmässig auf die Gesellschaft als ganze bezogen. Es geht um die klassischen Funktionsbestimmungen von Integration, Kompensation oder Kontingenzchiffrierung, also um die Frage nach Fortbestand und Wandel der Religion innerhalb der funktional differenzierten Gesellschaft. Die auf dieser Ebene entwickelten — und in unterschiedlichen Formulierungen vorliegenden — Säkularisierungstheorien setzen Religion dementsprechend in Beziehung zur modernen, differenzierten Gesellschaft insgesamt. Religion wird hier ersichtlich primär makrosoziologisch thematisiert. Zum anderen wird Religion — insbesondere die moderne Religion — nur noch als Religiosität wahrgenommen, als Phänomen also, das nur auf einer individuellen Ebene beschreib- und analysierbar ist. Wenn man den Rückgang kirchlich gebundener Religion als eine Tendenz zur religiösen Individualisierung interpretiert, wie es diese Forschungsperspektive nahelegt, dann erscheint Religion heute vor allem in der Form einer „unsichtbaren Religion“ (Thomas Luckmann) — befreit von institutionellen oder organisatorischen Vorgaben und Vermittlungen. Die Forderung, Religion müsse deshalb vor allem mikrosoziologisch thematisiert werden, ist — so gesehen — nur konsequent.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Barker E. (1993): Neue religiöse Bewegungen. Religiöser Pluralismus in der westlichen Welt, in: Bergmann J. u. a. (Hrsg.): Religion und Kultur (KZfSS-Sonderheft 33) Opladen 231–248

    Chapter  Google Scholar 

  • Dubach A. (1993): Bindungsfähigkeit der Kirchen, in: Dubach A., Campiche R. J. (Hrsg.):

    Google Scholar 

  • Jederein Sonderfall? Religion in der Schweiz, Zürich, Basel (2. Aufl.), 133–172 Dubach A., Lienemann W. (Hrsg.) (1997): Aussicht auf Zukunft. Auf der Suche nach der sozialen Gestalt der Kirchen von morgen, Basel, Zürich

    Google Scholar 

  • Eiben J., Viehöfer W. (1993): Religion und soziale Bewegungen. Zur Diskussion des Konzepts der „Neuen religiösen Bewegungen“, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 6, 51–75

    Google Scholar 

  • Gabriel K. (1980): Die neuzeitliche Gesellschaftsentwicklung und der Katholizismus als Sozialform der Christentumsgeschichte, in: Gabriel K., Kaufmann F.-X. (Hrsg.): Zur Soziologie des Katholizismus, Mainz, 201–225

    Google Scholar 

  • Gebhardt W. (1994): Charisma als Lebensform. Zur Soziologie des alternativen Lebens, Berlin

    Google Scholar 

  • Geser H. (1982): Gesellschaftliche Folgeprobleme und Grenzen des Wachstums formaler Organisationen, in: Zeitschrift für Soziologie 11, 113–132

    Google Scholar 

  • Hild H. (Hrsg.) (1974): Wie stabil ist die Kirche? Bestand und Erneuerung, Gelnhausen Kallscheuer O. (1993): Katholischer Integralismus als postmoderne Bewegung. „Commu-nione e Liberazione“ in Italien, in: Bergmann J. u. a. (Hrsg.): Religion und Kultur (KZfSS-Sonderheft 33), Opladen, 150–168

    Google Scholar 

  • Kaufmann F.-X. (1979): Kirche begreifen. Analysen und Thesen zur gesellschaftlichen Verfassung des Christentums, Freiburg i.Br.

    Google Scholar 

  • Krüggeler M., Voll P. (1993): Strukturelle Individualisierung. Ein Leitfaden durchs Labyrinth der Empirie, in: Dubach, A., Campiche, R. J. (Hrsg.): Jede/r ein Sonderfall? Religion in der Schweiz, Zürich, Basel (2. Aufl.), 17–50

    Google Scholar 

  • Raschke J. (1985): Soziale Bewegungen. Ein historisch-systematischer Grundriss, Frankfurt a. M.

    Google Scholar 

  • Tyrell H. (1988): Ehe und Familie–Institutionalisierung und Deinstitutionalisierung, in: Löscher K., Schultheis F., Wehrspaun M. (Hrsg.): Die,postmoderne Familie. Familiale Strategien und Familienpolitik in einer Übergangszeit, Konstanz, 145–156

    Google Scholar 

  • Tyrell H. (1993): Katholizismus und Familie - Institutionalisierung und Deinstitutionalisierung, in: Bergmann J. u.a. (Hrsg.): Religion und Kultur (KZfSS Sonderheft 33), Opladen,126–149

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Krüggeler, M., Gabriel, K., Gebhardt, W. (1999). Einleitung. In: Krüggeler, M., Gabriel, K., Gebhardt, W. (eds) Institution Organisation Bewegung. Veröffentlichungen der Sektion „Religionssoziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10366-0_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10366-0_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-1986-8

  • Online ISBN: 978-3-663-10366-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics