Zusammenfassung
Als Eastman Kodak Ende der Achtziger-Jahre mit dem Ankauf einer Pharma-Firma (Sterling Drug) sehr negative Resultate erzielte, war die Diagnose klar: Von einer derartigen unverbundenen Diversifikation ist laut anerkannter Theorie nichts anderes zu erwarten. Zu wenig Gemeinsamkeiten verbindet Kodaks Chemie-Kompetenz im Film-Bereich mit der PharmaTechnologie. Es ist aber auch eine andere Lesart solcher Fälle möglich: Kodak wollte sein bewährtes Managementsystem in der erworbenen Firma einsetzen; wesentlicher Bestandteil dieses Systems war eine starke strategische Kontrolle, die sich sowohl auf das Verhalten als auch auf die verwendeten Verfahren richtete. Verwirklichen sollten dies Manager aus Kodaks eigenen Reihen. Möglicherweise wäre es besser gewesen, das ursprüngliche Management in diesen Firmen durch Manager mit Erfahrungen in der Pharma-Branche zu ersetzen, statt durch eigene Leute 1. So gesehen liegen die Probleme dieser Strategie eher bei ihrer Implementierung und den Kontrollsystemen als beim Inhalt der Strategie selbst2. Tatsächlich gibt es auch Beispiele erfolgreicher unverbundener Diversifikation. Das angestammte Geschäft der österreichischen Berndorf AG ist nobles Besteck. Nachdem das Unternehmen beinahe liquidiert worden war, diversifizierte die neue Leitung in mehrere Bereiche, die mit dem ursprünglichen Geschäft nichts zu tun haben und kam in die Gewinnzone zurück. Der Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Strategien, ob verbunden oder nicht3, mag eben in deren Implementierung und Evaluierung liegen. Zur Stützung dieses Arguments verweisen Harrison/St.John auf überaus erfolgreiche und gewinnbringende Firmen in schrumpfenden, mit üblicherweise geringen Erträgen gesegnete Branchen4.
Now that this bill is the law of the land, let’s hope we can get our government to carry it out.
John F. Kennedy
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Lehner, J.M. (1996). Implementierung im Strategischen Management. In: Implementierung von Strategien. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 210. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10331-8_1
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