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Institutionelle Integration — Frauenstudium an der Fachhochschule Bielefeld

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Hochschulreform und Geschlecht

Part of the book series: Reihe Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 24))

Zusammenfassung

Die Einführung eines Frauenstudiums im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik im Jahre 1998 ist eingebettet in einen seit zehn Jahren andauernden Entwicklungsprozess. Fachhochschulen orientieren sich im Gegensatz zu Universitäten primär an wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen in den Branchen, in denen ihre Absolventinnen und Absolventen tätig werden. Waren die ersten Jahre nach Gründung der Fachhochschulen noch von Konsolidierung und der Positionsbestimmung in der Hochschullandschaft und der Wirtschaft geprägt, so dominieren bereits zu Beginn der 90er Jahre Ingenieure von Fachhochschulen zu 70% die jeweiligen Arbeitsmärkte. Das damit verbundene Selbstbewusstsein und die von Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaftsrat (Wissenschaftsrat 1991) gerade zum Beginn der 90er Jahre vorgetragenen Leitbilder und Anforderungsprofile zukünftiger Ingenieure schaffen ein Klima des Aufbruchs und der Erneuerung. Umfragen bei mehr als 50 Unternehmen der Region Ostwestfalen-Lippe und die Auswertung von Presseerklärungen aus Elektrotechnik, Elektronik und führenden Ingenieurverbänden setzen im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik einen Reformprozess in Gang, der 1995 mit der Einführung von zwei vollständig reformierten Studiengängen Elektrotechnik und Informationstechnik den ersten entscheidenden Wendepunkt erreicht. Parallel zur Diskussion um neue Inhalte, wirtschaftliche Trends und berufliche Anforderungen hat eine intensive Betrachtung der Motivation junger Menschen für ein Ingenieurstudium an Fachhochschulen eingesetzt. Es wird deutlich, dass das bestehende Studienangebot und das Berufsbild des Ingenieurs überwiegend Männer anspricht, die über eine technische Berufsausbildung verfügen. Nur ein Viertel der Studierenden haben den Weg zum Studium über ein Industriepraktikum gewählt, die Mehrheit hat eine abgeschlossene Lehre. Diese beiden Kriterien, männlich und beruflich einschlägig ausgebildet, wirken wie eine Zugangsbeschränkung. Der Fachbereich hat dieses Phänomen ernst genommen und 1993 die Initiative ergriffen, die Stellung von Frauen im Ingenieurstudium zu analysieren. Die von der Dekanin des Fachbereichs Frau Prof. Dr. Sabine Crusius geleitete Diskussion und die zusammen mit der Kollegin Frau Prof. Dr. Dorothee Schröder-Obst geleistete Arbeit führen 1994 zum Bund-Länder-Modellversuch „Frauen im Ingenieurstudium an Fachhochschulen“ an der FH Bielefeld. Unabhängig von den Erwartungen, die der Fachbereich an das Ergebnis dieses BundLänder-Modellversuchs hat, werden zuvor bereits drei von fünf Studienrichtungen so konzipiert und in das Zulassungsverfahren nach reformiertem Hochschulrecht (FHG 1995) eingebracht, dass sie unabhängig sind von den oben genannten Kriterien.

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Literatur

  • Wissenschaftsrat (1991): Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen in den 90er Jahren

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  • Fachhochschulgesetz-FHG (1995): Handbuch Hochschulen in Nordrhein-Westfalen MWF 96

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  • Bund-Länder-Modellversuch (1998): Frauen im Ingenieurstudium an Fachhochschulen geschlechtsspezifische Aspekte in Lehr und Studium; Schwarze B. ( Hg.) Bielefeld

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  • DPO-Diplom-Prüfungsordnung (1996): für den Studiengang Elektrotechnik an der Fachhochschule Bielefeld vom Januar 1996 (GABI NW…) geändert 3.12.98

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  • STO-Studienordnung (1996): für den Studiengang Elektrotechnik an der Fachhochschule Bielefeld vom Juni 96 Amtliche Bekanntmachung der FH geändert 5.8.99

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  • Schumacher B.-J./Schwarze B. (1998): Energieberatung Marketing. Gesucht: Frauen mit Energie, FH-Bielefeld Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

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  • Pressespiegel (1999): Gesucht: Frauen mit Energie; Zusammenstellung des Fachbereiches

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  • Ibv 25 (1998): Modellprojekt „Frauenstudium an der FH-Bielefeld - Studienrichtung: Energieberatung und -marketing“ In: Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesanstalt für Arbeit Nürnberg, Nr. 25/98, 2233 ff.

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Sigrid Metz-Göckel Christa Schmalzhaf-Larsen Eszter Belinszki

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Schumacher, BJ. (2000). Institutionelle Integration — Frauenstudium an der Fachhochschule Bielefeld. In: Metz-Göckel, S., Schmalzhaf-Larsen, C., Belinszki, E. (eds) Hochschulreform und Geschlecht. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10315-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10315-8_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2730-6

  • Online ISBN: 978-3-663-10315-8

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