Zusammenfassung
Während die englische University—Extension aus dem Bemühen um eine Reform der traditionellen Universitäten von Oxford und Cambridge in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorging, kann von einer vergleichbaren Entwicklung in Deutschland nicht gesprochen werden (vgl. hierzu auch Wörmann 1985, S. 47ff.). Die institutionelle Verankerung und öffentliche Anerkennung blieb der Universitätsausdehnungsbewegung in Deutschland, anders als in England und Österreich, versagt. Volkstümliche Hochschulkurse wurden weitgehend der privaten Initiative von Professorenorganisationen und Bildungsvereinen überantwortet. Im Gegensatz zu England, wo die Erwachsenenbildung von der Universität als Aufgabe bereits frühzeitig akzeptiert wurde, forcierte die Universitätsausdehnungsbewegung in Deutschland eine Entwicklung, die darauf hinauslief, die andragogische Volksbildung vorläufig aus dem Hochschulsystem auszugrenzen. Hiermit einher ging eine gewisse Variabilität in inhaldichen, methodischen und organisatorischen Fragen. Wenngleich der extramuralen Bildungsarbeit die einheitliche Struktur fehlte, so zeichnete die deutsche Universitätsausdehnung doch eine gemeinsame Entwicklungsdynamik aus. Die Bewegung einte das Ziel, all jenen Menschen den Zugang zu den Kenntnissen der Hochschule zu ermöglichen, die danach strebten, ihren “Wissensdurst an der Quelle (zu) stillen” (Keilhacker 1931a, S. 268).
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Schäfer, E. (1988). Zusammenfassende Gesamteinschätzung der historischen Ursprünge wissenschaftlicher Weiterbildung. In: Historische Vorläufer der wissenschaftlichen Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10307-3_5
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