Zusammenfassung
Seit Ende der sechziger Jahre mit der „zweiten, neuen“ Frauenbewegung die soziale Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zur politischen Forderung erhoben wurde, änderte sich der Anspruch an die Funktion frauenspezifischer Bildungsarbeit. Programmatiken, die vorwiegend von einem einheitlichen Frauenbild ausgingen und dabei den Bildungsrückstand der Frau unterstellten, gerieten zunehmend in die Kritik von Vertreterinnen der Frauenbewegung (vgl. Renate Klees-Möller 1995: 143). Ihnen wurde angelastet, gesellschaftliche Versäumnisse bei der Gleichstellung der Geschlechter in individuelle Lerndefizite von Frauen umzumünzen. Angegriffen wurde vor allem die Schablone von der Frau als Mängelwesen, deren persönliche Schwächen es zu kompensieren galt. Solche Versuche der Personalisierung mißachteten die Frau als Subjekt, lautete einer der zentralen Vorwürfe gegen die Bildungsintentionen jener Ära.
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Literatur
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Venth, A. (2001). Differenz und Gleichheit als theoretische Prämisse von Frauenbildung. In: Gieseke, W. (eds) Handbuch zur Frauenbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10277-9_5
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