Arbeit und Nachhaltigkeit. Wie geht das zusammen?

Zusammenfassung

Die Einbeziehung des Themenfeldes Arbeit in die Diskurse um nachhaltige Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit. Auch im Rahmen der Überlegungen zur Entfaltung der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit finden sich dafür nur spärliche Hinweise. Zumeist konzentrieren sich diesbezügliche Strategien auf die Verknüpfung von Umweltpolitik und Beschäftigung. Beispielhaft dafür ist das so genannte Bündnis für Arbeit und Umwelt (vgl. DGB 1999). Damit ist zwar eine zentrale soziale Problemstellung thematisiert, aber der Bedeutungsgehalt der Erwerbsarbeitsgesellschaft für eine nachhaltige Entwicklung nur an einem Punkt erfasst (vgl. dazu auch Linne in diesem Band). Es gibt eine Vielzahl von anderen Wechselbeziehungen, die in eine Nachhaltigkeitsstrategie einzubeziehen wären, wie beispielsweise:

• Prekäre Arbeitsverhältnisse, die aufgrund geringfügiger Entlohnung bei den Beschäftigten zu ökologisch schädlichen Lebensstilen führen und zur Suche nach zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten, selbst wenn diese ökologische Standards unterschreiten oder sogar gezielt verletzen.

• Die Angewiesenheit von Arbeitnehmern auf Arbeitsplätze in Produktions- und Produktbereichen, die offensichtlich den Grundnormen der Nachhaltigkeit widersprechen bzw. von diesen Beschäftigten aus ethischen Gründen abgelehnt werden. Zu berücksichtigen wären auch die diesbezüglich unzureichenden Reklamations-, Mitbestim-mungs- und Fortbildungsmöglichkeiten, um Produktion und Produkt nachhaltiger zu gestalten (Beispiel Rüstungskonversion).