Zusammenfassung
In Band 1 des Handbuchs Elternbildung wurden die Prozesse, die im Übergang zur Elternschaft im ersten Lebensjahr des Kindes stattfinden, von verschiedenen AutorInnen umfangreich beschrieben (Carolyn und Philip Cowan, Wassilios E. Fthenakis, Gabriele Gloger-Tippelt, Wolfgang Sierwald etc.). Insbesondere die Studien von Carolyn und Philip Cowan (1992) belegen, daß Eltern noch lange nach der Geburt ihres Kindes ernst zu nehmende Anpassungsschwierigkeiten haben können. In den Studien von Cowan & Cowan (1992) zeigten sich beispielsweise bei unbetreuten Paaren die Kommunikationsdefizite und Einbrüche in der Ehezufriedenheit (gegenüber Eltern mit Betreuung) besonders deutlich, als ihre Kinder 18 Monate alt waren. Nach 12 Monaten hatte es noch keine Unterschiede zwischen den Gruppen gegeben. Sicherlich gibt es auch Paare, die sich ohne Hilfe nach den ersten beschwerlichen Monaten von allein sortieren und ihren Familienalltag zufriedenstellend und glücklich meistern (laut Forschung trifft dies etwa auf zwei Drittel aller Paare zu). Für einen erheblichen Teil kommt es aber zu keiner „Spontanheilung“, und es ist anzunehmen, daß sich mindestens für dieses Drittel ohne Unterstützung die Familiensituation — und damit die Qualität für das Aufwachsen von Kindern — nicht „automatisch“ verbessert, sondern sich eindeutig über das erste Jahr hinausgehend verschlechtern kann. Offensichtlich ist der Übergang zur Elternschaft also für alle Paare eine besondere Herausforderung, für einige Paare ist er außerdem mit einem erhöhten Risiko verbunden.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Cowan, C.P. and Cowan, P.A. (1992). Wenn Partner Eltern werden. München, Zürich: Piper.
Erikson, E.H. (1976). Identität und Lebenszyklus. Frankfurt: Suhrkamp.
Grossmann, K.E. (1998). Bindungen. In: Deutscher Familienverband (Hrsg.). Handbuch Elternbildung, Band 1. Opladen: Leske und Budrich.
Grossmann, K.E., August, P., Fremmer-Bombik, E., Friedl, A., Grossman, K., Scheuerer-Englisch, H., Spangler, G., Stephan, C. and Suess, G. (1997). Die Bindungstheorie: Ein Modell und entwicklungspsychologische Forschung. In: H. Keller (Hrsg.). Handbuch der Kleinkindforschung (S. 31–55 ). Berlin: Springer.
Foa, E.B. and Foa, U. G. (1980). Resource theory: Interpersonal behavior as exchange. In: K.J. Gergen, M.S. Greenberg and R.H. Willis (Ed.). Social exchange: Advances in theory and research (pp. 77–101 ). New York: Plenum Press.
Laaser, U., Hurrelmann, K. and Wolters, P, (Hrsg.) (1993). Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung. In: K. Hurrelmann und U. Laaser (Hrsg.).
Gesundheitswissenschaften — Handbuch für Lehre, Forschung und Praxis (S. 176–203). Weinheim: Beltz.
Mikula, G. (1985). Psychologische Theorien des sozialen Austauschs. In: D. Frey and M. Irle (Hrsg.). Theorien der Sozialpsychologie. Band II: Gruppen-und Lerntheorien (S. 273–305 ). Bern: Huber.
Newman, B.M. and Newman P.R. (1979). Development through life. Georgetown: Dorsey Press.
Thibaut, J.W. and Kelley, H.H. (1959). The social psychology of groups. New York: Wiley.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Eckert, M. (1999). Der Übergang zur Elternschaft — oder: Anpassung braucht ihre Zeit. In: Handbuch Elternbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10253-3_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10253-3_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2331-5
Online ISBN: 978-3-663-10253-3
eBook Packages: Springer Book Archive