Zusammenfassung
Das Thema Lehrerkooperation unterliegt einem zyklischen Auf- und Abschwung. Ein erster Höhepunkt lässt sich Anfang der 1970er Jahre des 20. Jahrhunderts feststellen. Zusammenarbeit und Kooperation als Ausdruck von Solidarität unter Lehrkräften, die bisher eher isoliert und vereinzelt arbeiten würden, sei — so meinten viele Forscher und Bildungsplaner damals — ein Garant für eine bessere Schule und entlaste die psychisch strapazierten Pädagogen. Begründet wurde die Forderung nach verstärkter Zusammenarbeit und nach unterstützender und begleitender Forschung mit Hinweisen auf Gesellschaftstheorien, soziologische Analysen der Lehrerarbeit und sozialpsychologische Argumente. Zwischen wirksamen und weniger wirksamen Formen der Kooperation wurde zunächst nicht unterschieden. Es schien lediglich darauf anzukommen, Ausmaß und Intensität der Kooperation allgemein zu erhöhen. Von einigen Forschern und Praktikern wurde das‚team teaching’ als Lösung berufstypischer Probleme und Belastungen empfohlen. Diese Form des Lehrens setzte sich jedoch nicht durch. Danach flaute das Interesse am Thema “Kooperation” erst einmal ab. Probleme des Praxisschocks, der Lehrerbelastung, der Professionalisierung und der pädagogischen Kompetenz standen in den Folgejahren im Vordergrund.
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Bauer, KO. (2004). Lehrerinteraktion und -kooperation. In: Helsper, W., Böhme, J. (eds) Handbuch der Schulforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10249-6_33
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