Zusammenfassung
Lassen wir, bevor wir uns Nick Hornbys Romanhelden Rob Fleming und dessen eigentümlicher Vorliebe, MusiCassetten für andere zusammenzustellen, zuwenden, die wesentlichen Punkte dieser Studie Revue passieren. Im Zentrum der Arbeit stand die Frage, inwieweit von sozialen Ungleichheiten auf Geschmacksunterschiede geschlossen werden kann. Zur Klärung dieser Frage wurden zwei klassische kultursoziologische Ansätze herangezogen, die das Verhältnis von Sozialstruktur und Geschmack äußerst unterschiedlich interpretieren. Der Konzeption Pierre Bourdieus, der Geschmacksunterschiede auf klassenmäßige Konditionierungen in der primären Sozialisation zurückführt und daher einen starken Zusammenhang von Klassenposition und Geschmack voraussagt, wurden Theorien gegenübergestellt, in denen die individuelle Wahl jenseits der Prägungen durch das Herkunftsmilieu in den Vordergrund rückt. Lebensstile und damit auch kulturelle Vorlieben fungieren als gesellschaftliche Unterscheidungsmerkmale, die unabhängig von der sozialen Position ausgebildet werden und daher quer zu den gesellschaftlichen Hierarchien liegen. Damit wurde aber auch die zentrale Einsicht Bourdieus in Frage gestellt, derzufolge kulturelle Vorlieben als Kapital eingesetzt werden, um gesellschaftliche Privilegien zu erlangen und soziale Positionen zu verteidigen. Geschmack dient unter der Annahme einer „Erlebnisgesellschaft“, wie dies Gerhard Schulze bezeichnete, nicht mehr der Reproduktion von Klassenunterschieden.
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Gebesmair, A. (2001). Epilog: Musik als „Gabe“. Tonträgertausch und soziale Strategien. In: Grundzüge einer Soziologie des Musikgeschmacks. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10239-7_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10239-7_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13667-7
Online ISBN: 978-3-663-10239-7
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