Zusammenfassung
Die Rolle, die Massenmedien in der modernen Gesellschaft einnehmen, rechtfertigt es, diese als eine „Mediengesellschaft“ zu bezeichnen. Medien durchdringen immer stärker und engmaschiger alle gesellschaftlichen Bereiche („Mediatisierung“) und erlangen aufgrund ihrer hohen Beachtungs- und Nutzungswerte gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sie werden mehr und mehr zur Voraussetzung für die Informations- und Kommunikationspraxis aller gesellschaftlichen Akteure. Medien ermöglichen Publizistik, d.h. öffentliche Kommunikation mittels Thematisierung i.S. eines anhaltenden und offenen Selbstverständigungsprozesses innerhalb der Gesellschaft (vgl. Jarren/Donges 2000a: 21; Donges 2000: 18/19). Durch publizistische Kommunikation über die Medien werden die Gesellschaft und ihre Teile mit einem Hintergrundwissen versorgt, das gesellschaftsweite Kommunikation — und damit den Zusammenhang von Gesellschaft überhaupt — erst ermöglicht: „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“ (Luhmann 1996: 9). Massenmedien leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Integration der Gesellschaft (vgl. Janen 2000 sowie die Beiträge in Imhof/Jarren/Blum 2002).
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Jarren, O., Donges, P. (2004). Staatliche Medienpolitik und die Politik der Massenmedien: Institutionelle und symbolische Steuerung im Mediensystem. In: Lange, S., Schimank, U. (eds) Governance und gesellschaftliche Integration. Governance, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10188-8_2
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