Zusammenfassung
Seit dem Fall der Mauer ist die ostdeutsche Familie tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt. Dabei stellen die drastisch gesunkene Fertilität, die hohe Arbeitslosenquote insbesondere von Frauen und die Verringerung der Anzahl von Kinderkrippen und Kindergartenplätzen nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Veränderungen betreffen nicht nur die Kernfamilie, sondern vor allem auch den erweiterten Familienverband. So dürfte beispielsweise die größere Entfernung zwischen einzelnen Haushalten aufgrund von Migration in den Westen oder innerhalb von Ostdeutschland an den familialen Beziehungen genauso wenig spurlos vorbeigehen wie die veränderten ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen.
Für hilfreiche Kommentare bedanke ich mich bei Martin Kohli und Uli Pötter.
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Szydlik, M. (1997). Zur Qualität von Filiationsbeziehungen — Ein Vergleich von Ostdeutschen und Westdeutschen. In: Becker, R. (eds) Generationen und sozialer Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10137-6_9
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