Skip to main content

Beschwörungsrhetorik: Zur Konstruktion des islamischen Fundamentalismus in der Wissenschaft

  • Chapter

Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS,volume 4))

Zusammenfassung

Türkische Jugendliche haben einen kulturellen Balanceakt zu bewältigen — zwischen dem türkisch geprägten Elternhaus auf der einen Seite, in dem oft rigide an traditionalen Normen festgehalten wird und der deutschen Mehrheitsgesellschaft auf der anderen Seite, die zunehmend intolerant auf das Anderssein der türkischen Migranten reagiert. Bei der Verarbeitung von privater Lebenserfahrung und öffentlicher Diskriminierung wenden sich die Jugendlichen zunehmend islamisch-fundamentalistischen und nationalistischen Gruppen zu: In diesen Gruppen wird den Jugendlichen ein Weltbild vermittelt, das sich durch „islamzentrierte Überlegenheitsansprüche“ und „religiös fundierte Gewaltbereitschaft“ auszeichnet und suggeriert, daß ihre Interessen am besten durch radikale Gruppen vertreten sind — Gruppen, die den zivilgesellschaftlichen Konsens nicht tragen.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Wilhelm Heitmeyer für die Zusammenstellung und Übersendung von kommentierenden Artikeln zu seinem Buch bedanken. Ich habe großen Respekt vor diesem Ausdruck von Kollegialität — auch und gerade deshalb, weil Wilhelm Heitmeyer natürlich bewußt war, daß meine Stellungnahme kritisch ausfallen würde.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Zu nennen sind hier die Artikel von Birgit Rommelspacher Inder tageszeitung vom 29.04.97, der DLZ von Ludwig Ammann in derFrankfurt Rundschau vom 18.07.97 und der Artikel von Wolf-D. Bukow und Erol Yildiz in der tageszeitung vom 29.04.97.

    Google Scholar 

  2. Ich habe mich für diesen Artikel entschlossen eine immanente Kritik an Heitmeyer zu üben und zwar deshalb, weil es keinen Sinn macht, eine quantitative Untersuchung mit einer qualitativen zu kritisieren. Allerdings bilden die empirischen Erfahrungen, die ich während einer Feldforschung in Augsburg zwischen 1988 und 1993 sammelte, den Hintergrund meiner Argumentation. Dies gilt vor allem für den letzten Teil dieses Artikels. Die Arbeit wird voraussichtlich 1999 erscheinen.

    Google Scholar 

  3. Und auf die auch in anderen zusammenfassenden Publikationen immer wieder Bezug genommen wird — etwa in Heitmeyer u. a. 1997.

    Google Scholar 

  4. Siehe in diesem Zusammenhang die meines Erachtens triftige Kritik von Ammann in seiner Rezension in der Frankfurter Rundschau vom 18.7.1997.

    Google Scholar 

  5. In der Tat wird auch gerade die Zustimmung zur ersten Frage immer in den Pressemeldungen zitiert (etwa im Artikel: “Zeitbomben in den Vorstädten” in: Der Spiegel 1997, S.88).

    Google Scholar 

  6. Hierauf hat auch Birgit Rommelspacher in der tageszeitung vom 29.4.1997 hingewiesen.

    Google Scholar 

  7. Eine zusätzliche Immunisierung besteht darin, daß die antizipierten kritischen Gegenstimmen in eine Ecke gestellt werden: Entweder handelt es sich um Linke, die aus Motiven derpolitical correctness,die Probleme nicht benennen würden oder um Rechte, die die Verantwortung der deutschen Gesellschaft nicht wahrhaben wollten (29).

    Google Scholar 

  8. Siehe etwa den Artikel “Zeitbomben in der Vorstädten” (Der Spiegel 1997, S.78–93). Die umfangreiche Berichterstattung zur Gewalt wird umstandslos mit den, der Heitmeyer Untersuchung entnommenen, Aussagen zur Gewaltbereitschaft montiert: “41% sind bereit, als militante Muslime gegen ‘Ungläubige’ körperliche Gewalt einzusetzen” (wobei nicht ersichtlich ist, wie die Zahl von 41% zustande kam).

    Google Scholar 

  9. Ich habe an einem anderen Ort vorgeschlagen, dafür die islamischen Gemeinden als ein Diskursfeld aufzufassen, als eine Arena der Auseinandersetzung, in der um verschiedene Positionen zum Teil sehr leidenschaftlich gestritten wird (Schiffauer 1998).

    Google Scholar 

  10. Autoren, die Belletristik verfassen haben dafür ein feineres Gespür. Siehe etwa Hanif Kureishis beachtlichen Roman zur Rushdie Affaire (Kureishi 1995).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Wolf-Dietrich Bukow Markus Ottersbach

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Schiffauer, W. (1999). Beschwörungsrhetorik: Zur Konstruktion des islamischen Fundamentalismus in der Wissenschaft. In: Bukow, WD., Ottersbach, M. (eds) Fundamentalismusverdacht. Interkulturelle Studien, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10116-1_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10116-1_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2500-5

  • Online ISBN: 978-3-663-10116-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics