Kontinuität und Öffnung — Gaullistische Außenpolitik unter Pompidou

Zusammenfassung

Georges Pompidou, 1911 als Sohn eines Gymnasiallehrers im Departement Cantal geboren, stieß bereits in der Résistance zu General de Gaulle. Kurz nach der Befreiung brauchte der Chef der „Provisorischen Regierung“, Charles de Gaulle, „einen Stúdienrat, der schreiben kann”. So wurde der Gymnasiallehrer am berühmten Pariser Elitegymnasium, Henri IV., Georges Pompidou, Mitarbeiter im persönlichen Stab des Generals. Er verwaltete jahrelang die Geheimakten des Generals, wurde sein Kabinettschef und damit zu einem der wichtigsten Vertrauten de Gaulles. Nach der Regelung des Algerienkonflikts wurde Pompidou zweiter Premierminister der V. Republik im Jahr 1962. Im Anschluß an den größten Wahlsieg in der französischen Geschichte nach den dramatischen Maiunruhen 1968 versetzte Präsident de Gaulle seinen getreuen Gefolgsmann Pompidou „in die Reserve der Republik“. Obwohl Pompidou als der eigentliche Wahlsieger galt, wurde er ins Abseits gestellt. Dieser Vorgang signalisierte den Konflikt zwischen Pompidou und seinem politischen Lehrmeister de Gaulle.¹