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Geschichte internationaler Beziehungen und Methoden zeithistorischer Forschung — Zum deutsch-französischen Verhältnis zwischen Kriegsende und Jahrtausendwende

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Book cover Frankreich-Jahrbuch 2002
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Zusammenfassung

Die seit vielen Jahren energisch geführte Methodendiskussion innerhalb der deutschen Geschichtswissenschaft berührt längst auch eine Diplomatiegeschichte, die sich im Kanon historischer Teildisziplinen stets besonders renitent gegenüber Neuem erwiesen hatte. Zuletzt waren es gerade jüngere Zeithistoriker, die Debatten verstärkt ins Rollen gebracht und danach gefragt haben, welche denn letztlich die tauglichsten methodischen Herangehensweisen und theoretischen Prämissen seien, um Phänomene der internationalen Politik sowie des Internationalen oder Transnationalen schlechthin zu analysieren.1 Anknüpfungspunkte versprach einmal das Konzept „Geschichte der internationalen Beziehungen“ der französischen Renouvin-/Duroselle-Schule. Über das Politische, über Macht und Herrschaft, über Staaten, Staatslenker und Staatensysteme hinaus bezieht es breit (Zivil-)Gesellschaftliches, Wirtschaftliches und Kulturelles ein sowie deren wechselseitige Durchdringung. Daneben kam eine „Internationale Geschichte“ zu Ehren, die das Spektrum um Vernetzungen und Verflechtungen jenseits der staatlichen wie nationalen Ebene sowie um internationale Vergleiche und interkulturelle Transfers anreichert.2

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Literatur

  1. Vgl. „Habilitanden-“ bzw. „Privatdozentenforen“ wie etwa die Sektion „Neue Wege in der Geschichte der internationalen Beziehungen“, die am 29. September 2000 im Rahmen des Aachener Historikertags stattfand, oder die Anschlusstagung in Königswinter „Erneuerung und Erweiterung — Themen und Perspektiven einer Geschichte der internationalen Beziehungen”, 4. bis 6. April 2002. Zitiert sind im Folgenden ausschließlich Titel, die im Jahr 2000 oder später erschienen sind.

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  2. Mit instruktiven Fallbeispielen Martin H. Geyer/Johannes Paulmann (Hg.), The mechanics of internationalism: culture, society and politics from the 1840s to the First World War, Oxford: University Press 2001, 481 S.; Hartmut Kaelble/Martin Kirsch/Alexander Schmidt-Gernig (Hg.), Transnationale Offentlichkeiten und Identitäten im 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York: Campus 2002, 448 S.; demnächst Hartmut Kaelble/Jürgen Schriewer (Hg.), Vergleich und Transfer. Komparatistik in den Sozial-, Geschichts-und Kulturwissenschaften, Frankfurt/New York: Campus 2002 (im Erscheinen).

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  3. Vgl. Wilfried Loth, Einleitung, in: ders./Jürgen Osterhammel (Hg.), Internationale Geschichte. Themen — Ergebnisse — Ausblicke, München: Oldenbourg 2000, S.VIIXIV (XI).

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  4. Ulrich Lappenküper, Von der „Erbfeindschaft“ zur „Entente élémentaire”. Die deutsch-französischen Beziehungen 1949–1963, 2 Bde, München: Oldenbourg 2001, 1991 S.

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  5. Vgl. Die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich: Dokumente 1949–1963, 4 Bde, hg. v. Horst Möller/Klaus Hildebrand, München: K.G. Saur 1997–1999. Dazu ausführlich Dietmar Hüser, Beschwerlicher Beginn trotz günstiger Gegebenheiten: das deutsch-französische Verhältnis 1949–1963 in neueren Editionen, in: Frankreich-Jahrbuch 13 (2000), S. 259–264.

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  6. Zuletzt Dorothea Führe, Die französische Besatzungspolitik in Berlin von 1945 bis 1949. Déprussianisation und Décentralisation, Berlin: Weißensee Verlag 2001, 417 S.; Stefanie Woite-Wehle, Zwischen Kontrolle und Demokratisierung. Die Sportpolitik der französischen Besatzungsmacht in Südwestdeutschland 1945–1950, Schorndorf: Hofmann Verlag 2001, 434 S.

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  7. Als jüngstes Beispiel vgl. den Sammelband von Marie-Thérèse Bitsch (Hg.), Le cou-ple France-Allemagne et les institutions européennes, Brüssel: Editions Emile Bruylant 2002, 609 S.

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  8. Vgl. Michel Dumoulin (Hg.), La Communauté européenne de défense. Leçons pour demain? Brüssel u.a.: Peter Lang Verlag 2000, 430 S.; Mareike König, Deutschlandperzeption und Europadebatte in Le Monde und Le Figaro 1950–1954, Opladen: Leske + Budrich 2000, 239 S.; Seung-Ryeol Kim, Der Fehlschlag des ersten Versuchs zu einer politischen Integration Westeuropas von 1951 bis 1954, Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang Verlag 2000, 399 S.; Kevin Ruane, The rise and fall of the European Defense Community. Anglo-american relations and the crisis of european defense 1950–1955, New York: Palgrave 2000, 252 S.

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  9. Für Frankreich in der frühen Nachkriegszeit vgl. Dietmar Hüser, Politik kalkulierter Provokation im Zeichen struktureller Asymmetrie — Frankreich und die Vereinigten Staaten, die deutsche Frage und der Kalte Krieg 1940–1950, in: Francia — Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte 27/3 (2000) S. 63–87.

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  10. Dazu nun noch ausdrücklicher und argumentationsleitender als bei Lappenküper die Studie von Martin Koopmann, Das schwierige Bündnis. Die deutsch-französischen Beziehungen und die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1958–1965, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000, 330 S.; daneben die einschlägigen Beiträge in Stephen A. Schuker (Hg.), Deutschland und Frankreich — Vom Konflikt zur Aussöhnung. Die Gestaltung der westeuropäischen Sicherheit 1914–1963, München: Oldenbourg 2000, 280 S.

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  11. Geradezu beeindruckend Beate Neuss, Geburtshelfer Europas? Die Rolle der Vereinigten Staaten im europäischen Integrationsprozess 1945–1958, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000, 388 S., oder Axel Lehmann, Der Marshall-Plan und das neue Deutschland. Die Folgen amerikanischer Besatzungspolitik in den Westzonen, Münster u.a.: Waxmann Verlag, 528 S. Symptomatisch auch der ansonsten klu-ge Artikel von Eckart Conze, Hegemoniale Selbstbehauptung oder partnerschaftliches Gleichgewicht? Frankreich als Problem der deutsch-amerikanischen Beziehungen 1945–1990, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 51 (2000), S. 449463, der unter Vernachlässigung des Forschungsstandes Frankreich tatsächlich nur als Problem behandelt, nicht aber als Akteur der internationalen Nachkriegsordnung.

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  12. Dies befürchtet Jost Dülffer; vgl. seine Besprechung in: Historische Zeitschrift 274 (2002), S. 249–251.

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  13. Vgl. Daniel Koerfer, Das große Spiel um die Hegemonie in Europa. Bis hinunter auf die Botschafter-und Beraterebene: Deutsch-französische Beziehungen 1949 bis 1963, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. 6. 01.

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  14. Konzise und bedacht erfolgt dies etwa bei Koopmann (wie Anm. 10), S. 15–43, der in seiner politikwissenschaftlichen Berliner Promotion ebenfalls „die Beziehungen zwischen den beiden Staaten Frankreich und Bundesrepublik Deutschland“ ins Zen-trum rückt und mit Snyder, Bruck und Sapin „den Staat als seine offiziellen Entscheidungsträger” definiert; vgl. ebd., S. 23.

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  15. Ausführlicher dazu Dietmar Hüser, Struktur-und Kulturgeschichte französischer Außenpolitik im Jahre 1945 — Für eine methodenbewusste Geschichte der internationalen Beziehungen, in: Historische Mitteilungen 15 (2001) (im Druck).

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  16. Vgl. Manfred Steinkühler, Der deutsch-französische Vertrag von 1963. Entstehung, diplomatische Anwendung und politische Bedeutung von 1958 bis 1963, Berlin: Duncker & Humblot 2002, 212 S.

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  17. Etwa Valérie Guérin-Sendelbach, Frankreich und das vereinigte Deutschland. Interessen und Perzeptionen im Spannungsfeld, Opladen: Leske + Budrich 1999, 358 S., oder Wichard Woyke, Deutsch-französische Beziehungen seit der Wiedervereinigung. Das Tandem fasst wieder Tritt, Opladen: Leske + Budrich 2000, 277 S. Eher dem Bereich politischer Bildungsarbeit zuzurechnen ist der Band von Monika Sommer-Hasenstein (Hg.), Eine Vernunftehe. Der Fall der Mauer in Berlin und die deutschfranzösischen Beziehungen, St. Ingbert: Röhrig 2001, 175 S., der manche Anregung bereithält, aber auch Beiträge, die mit dem Forschungsstand auf Kriegsfuß stehen und recht einseitige Überlegungen anstellen.

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  18. Vgl. Pierre Jardin/Adolf Kimmel (Hg.), Les relations franco-allemandes depuis 1963. Documents rassembls et prsents, Paris: La Documentation Franaise/Collection retour aux textes 2001, 543 S.

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Hüser, D. (2003). Geschichte internationaler Beziehungen und Methoden zeithistorischer Forschung — Zum deutsch-französischen Verhältnis zwischen Kriegsende und Jahrtausendwende. In: Albertin, L., et al. Frankreich-Jahrbuch 2002. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10092-8_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10092-8_15

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3612-4

  • Online ISBN: 978-3-663-10092-8

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