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Feministische Wissenschaftskritik — eine Quelle methodologischer Debatten

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Feministische Methodologien und Methoden

Zusammenfassung

Seit Beginn der westdeutschen Frauenforschung führten die beteiligten Wissenschaftlerinnen lebhafte Diskussionen über methodologische Standpunkte und methodische Probleme. Im folgenden Abschnitt werden Ausschnitte aus diesen Auseinandersetzungen vorgestellt. Die ausgewählten Textbeispiele veranschaulichen einige Leitgedanken feministischer Wissenschaftskritik, die feministische Erkenntnisprojekte bis heute prägen. Das entscheidende Argument lautet, dass die Institution Wissenschaft und ihre Denktraditionen durch männliche Sichtweisen und von männlichen Forschern dominiert sind. Die Kritik findet ihren Ausdruck im Begriff des Androzentrismus, wie er allen wissenschaftlichen Disziplinen und Traditionen vorgeworfen wird. Als weiterer Schlüsselbegriff für die radikale Anfechtung herkömmlicher Wissenschaft ist außerdem der male bias zu nennen. Diese Formulierung bringt die Voreingenommenheit des männlichen Blicks und die damit verbundenen Verzerrungen wissenschaftlicher Erkenntnisse auf den Punkt. Die Argumente feministischer Kritik am männlichen Wissenschaftsprojekt zielen auf erkenntnistheoretische Grundlagen. Das heißt, die Kritik umfasst die Theoriebildung genauso wie die angewandten Forschungsmethoden und die methodologischen Prinzipien. Frauenforscherinnen hinterfragen den Objektivitätsanspruch der traditionellen Wissenschaft. In der Folge weisen sie die Annahme der universellen Gültigkeit bisheriger wissenschaftlicher Erkenntnisse zurück.

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Primärliteratur

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Althoff, M., Bereswill, M., Riegraf, B. (2001). Feministische Wissenschaftskritik — eine Quelle methodologischer Debatten. In: Feministische Methodologien und Methoden. Lehrbuchreihe zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10056-0_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10056-0_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2831-0

  • Online ISBN: 978-3-663-10056-0

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