Zusammenfassung
Xenophon ließ in seinen „Memorabilien“ Antiphon zu Sokrates sagen: „Wenn jemand zu dir kommt und sich von dir beraten läßt, verlangst du kein Geld von ihm. Du bist kein Weiser, denn deine Worte haben keinen Wert.“ Sokrates erbrachte unbezahlte Dienstleistungen, die dem professionellen Sophisten wertlos erscheinen mußten. Was nichts kostete, war auch nichts wert — dies ist bis heute so geblieben. Unter dem Manko des Nichtmonetären leiden vor allem die Nichterwerbstätigen. Was ist ihre erwerbslose Zeit schon wert? Das Bruttosozialprodukt wird auch ohne sie erwirtschaftet:
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Sie arbeiten, aber stehen nicht im Dienst ökonomischer Verwertbarkeit.
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Sie sind produktiv, aber nicht erwerbstätig.
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Aus ihrer Tätigkeit erwächst ein hoher Ertrag an persönlicher Leistungsmotivation, der unbezahlbar ist.
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Sie schaffen menschliche Beziehungen und Werte, die nicht käuflich sind.
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Sie produzieren Humankapital, aber leisten vielfach Schattenarbeit.
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© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Opaschowski, H.W. (1998). Die Arbeitswelten der Zukunft. Leistungs- und Solidarisierungspotentiale. In: Feierabend?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10048-5_3
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