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Familienbildung und -lösung in Deutschland — theoretische Reflektionen und demographische Trends

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Familienbildung in Deutschland Anfang der 90er Jahre

Part of the book series: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ((BIB,volume 30))

Zusammenfassung

Der deutsche Family and Fertility Survey (FFS) ist im Jahr 1992 in einer Zeit erhoben worden, in der in beiden Teilen des gerade vereinten Deutschlands deutlich divergierende generative Muster auffindbar waren. Im früheren Bundesgebiet hatte der zweite Geburtenrückgang bereits in der Mitte der 70er Jahre seinen Abschluß gefunden. Seither hat sich die Heirats- und Geburtenhäufigkeit, zumindest auf den ersten Blick, auf einem stabilniedrigen Niveau eingependelt (Abb. 1.1). Die zusammengefaßte Geburtenziffer im Erhebungsjahr 1992 ließ erwarten, daß 1000 Frauen am Ende ihres gebärfähigen Alters 1343 Kinder geboren haben. Die endgültige Kinderzahl des Geburtsjahrgangs 1960, der im Befragungsjahr 32 Jahre alt geworden ist und zu den befragten Altersgruppen gehört, wird geschätzt 1570 betragen. Ähnliches gilt für die Heiratsneigung — ca. ein Viertel bis ein Drittel aller Ledigen bleibt unverheiratet. Das sind niedrige, wenn auch im weltweiten Vergleich der Low-Fertility-Countries, nicht mehr niedrigste Werte (Dorbritz 1998: 181). Im Gegensatz zu dieser stabilen, an den zusammengefaßten Erstheirats- und Geburtenziffern gemessenen demographischen Situation, fanden sich die neuen Bundesländer seit 1990 in der Phase der ‚demographic shocks‘, wie man den Abschnitt zwischen der Auflösung der in der DDR üblichen Muster der Familienbildung und der einsetzenden Verhaltensmustertransformation bezeichnen kann. Die ‚demographic shocks‘ bezeichnen das kurzzeitige ‚Einfrieren‘ aller familiendemographischen Ereignisse — Ersteheschließungen, Geburt der Kinder, Ehescheidungen und Wiederverheiratungen.

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Literatur

  1. Bei der Berechnung der zusammengefaßten Erstheiratsziffem werden altersspezifisch die eheschließenden Ledigen auf die Gesamtbevölkerung bezogen. Dieses Berechnungsverfahren hat zur Konsequenz, daß die zusammengefaßte Erstheiratsziffer nicht als Prozentanteil derjenigen interpretiert werden kann, die zumindest einmal im Leben heiraten. Die zusammengefaßte Erstheiratsziffer ist eine international übliche Vergleichskennziffer, die über Trendverläufe und darüber Auskunft gibt, ob man es im Ländervergleich mit einer höheren oder niedrigeren Erstheiratsneigung zu tun hat.

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  2. Die jüngeren Geburtsjahrgänge hatten zum Zeitpunkt der Datenanalyse (letztes verfügbares Jahr: 1996) ihre Geburtenbiographie noch nicht abgeschlossen. Z.B. der Geburtsjahrgang 1970, war am 31.12.1996 erst 26. Jahre alt. Die endgültige Kinderzahl ist also noch zu weiten Teilen geschätzt.

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Juliane Roloff Jürgen Dorbritz

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Dorbritz, J. (1999). Familienbildung und -lösung in Deutschland — theoretische Reflektionen und demographische Trends. In: Roloff, J., Dorbritz, J. (eds) Familienbildung in Deutschland Anfang der 90er Jahre. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10037-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10037-9_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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  • Online ISBN: 978-3-663-10037-9

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