Zusammenfassung
Arbeitsmarkttheorien beschäftigen sich mit den Mechanismen und Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt und tragen somit zur Erklärung des Arbeitsmarkterfolges unterschiedlicher Marktteilnehmer bei. Der ‚Arbeitsmarkt‘ wird mit den unterschiedlichsten Konzepten, wie zum Beispiel geographischen Regionen, Gruppierungen von Berufen, Wirtschaftszweigen oder Arbeitskräften, verbunden. In den folgenden Ausführungen wird der Arbeitsmarkt als das Forum verstanden, auf dem Arbeitskräfte ihre Arbeitskraft gegen Lohn, Status oder andere Vergütungen austauschen. Gemeint sind damit die Mechanismen und Institutionen, die den Kauf, Verkauf und Preis der Arbeit bestimmen (Kalleberg/Soerensen 1979: 351). Aus der Perspektive der Arbeitskräfte lassen sich drei verschiedene Arten von Gütern als Ergebnis dieser Tauschprozesse unterscheiden. Als erste Gruppe sind die Vergütungen zu nennen, zu denen neben Einkommen auch Beschäftigungsstabilität, Status und Prestige gezählt werden. Weiterhin werden Mobilität und Karriereverläufe, die diese Vergütungen verändern, und die Verteilung von Bevölkerungsgruppen auf bestimmte Marktsegmente, die durch unterschiedliche Vergütungen und Karrieremuster gekennzeichnet sind, als weitere zentrale Ergebnisse von Arbeitsmarktprozessen verstanden. Der Arbeitsmarkterfolg einer Arbeitskraft kann also an der Höhe des Einkommens, dem beruflichen Aufstieg oder anhand der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Segment festgemacht werden.
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Literatur
Für jüngere Menschen lohnen sich Humankapitalinvestitionen nicht nur wegen der längeren Er- tragsperiode sondern auch, weil die Opportunitätskosten für sie geringer sind (Kaufman 1986).
Ein Überblick zu Migrationsentscheidungen findet sich bei Ba jas (2000a) und Massey (1999).
Zwar sind Migranten, wie sich bei der Diskussion der Arbeitsmarktsegmentation zeigen wird, in ihrer Arbeitsmarktmobilität eingeschränkt, da sic auf den externen Markt verwiesen werden. Allerdings bedarf es unter dieser Voraussetzung nicht mehr der Monopsontheorie, um Lohndifferentiale zu erklären, da ja niedrige Löhne aufgrund geringer betriebsspezifischer Anforderungen ein Kennzeichen des externen Segments sind.
Beckerfasst die,tastes for discrimination’ als exogene Randbedingung auf und reißt mögliche Ursachen ihrer Entstehung lediglich in einem kurzen Abschnitt an (Becker 1971:16f).
Diese Arbeitgeber haben nur in Hinsicht auf Einstellungsentscheidungen keine diskriminierenden Tendenzen.
Statistische Diskriminierung tritt dann auf, wenn zur Beurteilung der individuellen Produktivität durchschnittliche Leistungsmerkmale einer Gruppe herangezogen werden (Arros 1973a, PJhelps 1972). I?ine umfassendere Erklärung folgt weiter unten.
Irren(1993: 131–135) beschreibt den zugrundeliegenden Mechanismus ausführlich.
Ein Überblick zu den verschiedenen Segementationsansätze sowie deren Entstehung ist bei Kreinrer (1999) zu finden.
Neben den betriebsspezifischen Fertigkeiten zählen auch on-the-job training und die Ausbildung von Gewohnheitsrechten zu den Faktoren, die interne Arbeitsmärkte bedingen (Doeringer/Piore 1971: 13ff). Eine ausführliche Diskussion dieser Bedingungen findet sich bei Scheuer (1987: 19–30).
Fine der wichtigsten Bedingungen für die Existenz berufsfachlicher Arbeitsmärkte ist gerade in der überbetrieblichen Organisation des Qualifikationserwerbs zu sehen (Marsden 1990).
Iin Überblick zur Kontrakttheorie ist in.S . cheuer (1987) zu finden.
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Granato, N. (2003). Theorien und Ansätze zur Erklärung des Arbeitsmarkterfolges von Migranten. In: Ethnische Ungleichheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, vol 33. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09996-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-4057-2
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