Die Evaluation von Trainings für Erwerbslose

Zusammenfassung

In diesem Beitrag stellen wir die Frage, wie die Wirksamkeit von Trainingsmaßnahmen für Erwerbslose evaluiert werden kann. Hierzu soll zunächst überlegt werden: Was wissen wir bereits über die Wirkung von Trainings, und können wir daraus bereits genug ableiten, um Bedingungen nennen zu können, unter denen Trainings für Erwerbslose wirksam sind? Wie sich in Abschnitt 16.2 zeigen wird, ist ein Rückgriff auf ein theoretisches Modell zum Trainings- und Transfererfolg und deren Einflußfaktoren zwar möglich, die bisherige Befundlage hierzu ist aber als sehr unvollständig einzuschätzen und zudem nur bedingt auf den spezifischen Kontext von Trainings für Erwerbslose übertragbar. Daher untersuchen wir im weiteren, wie eine Evaluation durchgeführt, also eine spezifische Trainingsmaßnahme für Erwerbslose evaluiert werden kann. Der Fachbegriff für Erfolgskontrolle lautet Evaluation (aus dem Englischen „value“ = Wert) und läßt sich im Zusammenhang mit der Durchführung von Trainingsmaßnahmen nach Goldstein (1993) umschreiben als eine systematische Sammlung von Informationen, die herangezogen werden, um effektive Entscheidungen über die Auswahl, die Anwendung, den Wert und die eventuelle Modifizierung von Trainingsmaßnahmen zu treffen (zum Evaluationsbegriff allgemein vgl. Hager, Patry & Brezing, 2000). Es gibt zwei wichtige Fragen bei der Evaluation der Wirkung von Maßnahmen. Erstens muß geklärt werden, woran überhaupt erkannt werden kann, welche Wirkung eine Maßnahme hat, es sind also Kriterien festzulegen. Und zweitens ist darüber zu befinden, wie diese Kriterien zu erheben sind, damit die gewonnenen Ergebnisse aussagekräftig sind. Dies betrifft die Frage der konkreten Untersuchungsplanung. In unserem Beitrag werden wir uns im dritten Abschnitt mit der Frage auseinandersetzen, an welchen Kriterien der Erfolg von Maßnahmen — im konkreten Fall von Trainings für Erwerbslose — erkennbar ist. Auf Fragen der Untersuchungsplanung werden wir aus Platzgründen lediglich am Ende des Beitrags eingehen (vgl. hierzu weiterführend Hager, 2000).