Zusammenfassung
Für eine Typologisierung können natürlich eine Reihe von Merkmalen berücksichtigt werden: Im Grunde alle, welche Teil der Untersuchung waren. Aber sicherlich erscheinen in dieser Hinsicht einerseits die Demokratieentwicklung bzw. der Status im Untersuchungssample und die als wichtigste Erklärungsfaktoren identifizierten Merkmale andererseits relevant. Eine solche typologische Einteilung hat angesichts der geschilderten Einzigartigkeit der Untersuchungsfälle ihre Grenzen; hier bestätigen sich die Reserven gegenüber leichtfertigen Annahmen von Kontexthomogenitäten für das sub-saharische Afrika (vgl. Teil I, 2.6). Im wesentlichen überwiegen die individualisierenden Bewertungen. Dennoch lassen sich einige Aussagen treffen:
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Referenzen
Wenn wir von der Möglichkeit einer Auslöschung des Gemeinwesens durch eine Naturkatastrophe etc. absehen.
Weitere notwendige Bedingungen erschienen hingegen künstlich (Sozioökonomie) oder waren nicht in der Lage, die Untersuchungsgruppen in systematischer Weise zu unterscheiden (Mindestmaß an Staatlichkeit, auswärtige demokratiefeindliche Penetration), wenngleich in Za’fre/DRK bzw. Namibia in diachroner Perspektive eine bedeutende Erklärungskraft gegeben war.
Eine Zielsetzung von Theoriebildung ist die Erklärungskraft theoretischer Aussagen über bislang unbekannte Phänomene bzw. Fälle (vgl. Eckstein 1975: 88f). Dieses foreknowledge“ (ebd.) kann Aussagen über zukünftige Ereignisse und Phänomene, aber auch bereits existente noch nicht untersuchte Phänomene beinhalten. Da ein Blick in die Zukunft dem Autor nicht möglich ist, verbleibt als einzige Alternative an dieser Stelle die Betrachtung anderer Fälle.
Vgl. generell die Menschenrechtsberichte des U.S. Department of State, die jährlichen Beiträge des Instituts für Afrika-Kunde, diverse Human Development Reports, Weltentwicklungsberichte, Fischer-Weltalmanach 2000. Zu Malawi Chazan et al. 1999: 13; 225ff (Militär), zu Mali Vohito/Loungoulah 1997 (Militär), Papendiek/Rocksloh-Papendiek in Engel/Mehler 1999: lOlf (Friedensentwicklung), Moestrup 1999 (Elitenverhalten), zu Angola Anderson 2001, Grill 2001; Ostheimer 1999, zu Kongo-Brazzaville Clark in ders./Gardinier 1997, zu Togo Heilbrunn in Clark/Gardinier 1997, Decalo 1997a: 55 (ethnische Dominanz im Militär), zum Tschad Lanne in Clark/Gardinier 1997.
Die Demokratiefälle zeigen mit Südafrika das bevölkerungsreichste Land (ca. 40 Millionen Einwohner), die verbleibenden Demokratien Malawi und Mali (jeweils ca. 10 Millionen), womit sie deutlich über den Erfolgsfällen des Untersuchungssamples liegen. Die Kontrollzusammenbrüche haben entweder deutlich niedrigere Werte (Kongo-Brazzaville: ca. 2,7 Millionen) oder etwas mehr als 10 Millionen (Angola). Togo als Fall dauerhaften Autoritarismus zählt etwa 4,5 Millionen Einwohner, der Tschad etwa 7,5 Mio. Einwohner.
Damit ist jedoch nicht die Annahme verbunden, dieser Aspekt sei völlig irrelevant.
Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird hierbei nicht erhoben.
Welche Auswirkungen die Pläne zur Ölförderung und Einrichtung einer US-Militärbasis haben werden, wird eher mit Spannung verfolgt als vorausgesagt werden können.
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Basedau, M. (2003). Theoretische Betrachtungen. In: Erfolgsbedingungen von Demokratie im subsaharischen Afrika. Junge Demokratien, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09965-9_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09965-9_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3820-3
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