Zusammenfassung und Wertung

Zusammenfassung

Die empirische Untersuchung hat eindrucksvoll belegt, daß in der Konsolidierungspraxis der identische Ausweis des Bilanzgewinns in Einzel- und Konzernabschluß in der Tat „vielfach üblich“³⁴¹ ist, so wie in der wissenschaftlichen Literatur seit vielen Jahren — teilweise etwas undifferenziert — vermutet wird.³⁴² So haben in den letzten Jahren von den 100 untersuchten größten deutschen börsennotierten Unternehmen jeweils deutlich mehr als die Hälfte eine Identität des Gewinns zwischen Einzel-und Konzernabschluß hergestellt. Es wurde auch gezeigt, daß über die Jahre hinweg die Anzahl der Unternehmen, die einen identischen Gewinnausweis bevorzugen, erheblich zugenommen hat. Der im Rahmen der Studie vorgenommenen separaten Untersuchung der Einflüsse von verschiedener Branchenzugehörigkeit und Unternehmensgröße auf das Ausweisverhalten ließ sich entnehmen, daß die Intensität und zeitliche Entwicklung des identischen Gewinnausweises nicht gleichmäßig zwischen den jeweiligen Unternehmensgruppen verläuft. Weitere aufgestellte Vermutungen zu eventuellen Zusammenhängen oder Abhängigkeiten konnten nur ansatzweise bestätigt werden, wie etwa bei den Merkmalen „Unternehmensgröße“ oder „Börsennotierung“ und „Identitätsherstellung“. Andere Erwartungen bezüglich möglicher Motive zur Identitätsherstellung konnten mit vorliegendem Sample nicht verifiziert werden. Letztlich konnte festgestellt werden, daß es hinsichtlich einzelner Ausweisfragen im Zusammenhang mit dem identischen Gewinn im Konzernabschluß erhebliche Differenzen zwischen den Unternehmen gibt. Diese Unterschiede führen zur Verminderung des Aussagegehaltes und der Vergleichbarkeit der Konzernabschlüsse verschiedener Unternehmen.