Zusammenfassung
Max Weber hat seine weltgeschichtliche Analyse unter dem Gesichtspunkt der exzeptionellen westeuropäischen Rationalität und ihrem Niederschlag im okzidentalen Geschichtsverlauf durchgeführt. Nach der Weberschen Schule 82 ist das Spezifische an der abendländischen Geschichte eine quantitative und qualitative Zunahme des zweckrationalen Handelns, vor allem in den Sphären von Wirtschaftsleben und Rechtsprechung. Zweckrationalität meint eine Form des Handelns, die durch Zielgerichtetheit, Planmäßigkeit und Nachvollziehbarkeit charakterisiert wird — eben durch Rationalität. Das zweckrationale Handeln ist auf Erfolg ausgerichtet und setzt dafür die Umweltbedingungen planvoll ein. Es erscheint mit anderen Phänomenen wesensmäßig verschränkt, die Weber zufolge ebenfalls die Exzeptionalität der okzidentalen Entwicklung ausmachen: Entfaltung der Wissenschaft, Entstehung des „Spezialistentums“, Aufkommen des Kapitalismus 83.
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Literatur
Als Talcolt Parsons die Protestantismusschrift Max Webers ins Englische übersetzte, begann die Rezeption Webers in den USA. In der Rezeption–v.a. der Modernisierungstheorie der 50er Jahre—wurde gar keine Notiz davon genommen, daß Weber über die europäische Sonderentwicklung zum okzidentalen Rationalismus nicht immer unbesorgt war. siehe dazu: Peukert, Detlev J. K., Max Webers Diagnose der Moderne, Göttingen 1989, S. 5–9;
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Siehe dazu: Marcuse, Herbert, Der eindimensionale Mensch, Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, Berlin, 1969, S. 159–183;
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Heller, Peter W., a.a.O., S. 117–119
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Lee, BG. (1997). Kritik des konventionellen Modernisierungsverständnisses und die Alternative: der reflexive Modernisierungsansatz. In: Energie- und Umweltpolitik in der VR China. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09929-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09929-1_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4223-2
Online ISBN: 978-3-663-09929-1
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